Ein plötzlicher Impuls? Junge gesteht, das tödliche Feuer in Altona gelegt zu haben

Hamburg. Der 13-Jährige, der die Brandstiftung in einer Asylbewerber-Wohnunterkunft an der Eimsbütteler Straße (Altona-Nord) gestanden hat, wird seit dem Wochenende in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKE betreut. Wie deren Direktor Michael Schulte-Markwort mitteilte, sei der Junge, der seit Dezember Mitglied der Jugendfeuerwehr Altona war, weder ein notorischer Brandstifter noch sei er sich über die Folgen seines Handelns klar gewesen. „Am Mittwoch hatte er für alle unvorhersehbar und plötzlich den Impuls, Papier in einem ihm unbekannten Haus anzuzünden“, sagte Schulte-Markwort. „Unsere Aufgabe ist es, den Jungen so zu behandeln, dass er trotz dieser schweren Schuld weiterleben kann.“

Bei dem Brand waren am Mittwochabend eine 33-jährige Frau aus Pakistan und ihre beiden sechs und sieben Jahre alten Söhne ums Leben gekommen. 27 Bewohner wurden verletzt. Die Brandermittler gehen davon aus, dass der Junge, der strafunmündig ist, zunächst Prospekte anzündete, die Flammen dann auf einen im Flur stehenden Kinderwagen und auf den Stromverteilerkasten übersprangen. Knapp 700 Menschen gedachten am Sonnabend mit einem Trauermarsch der Getöteten. Am Sonntag suchte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) den Tatort auf.