Die Hansestadt sollte geeignete Flächen in den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein aufkaufen, heißt es in einem Antrag der Fraktion an die Bürgerschaft.

Hamburg. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat vom Senat eine Änderung bei der Ausweisung von Naturschutzausgleichsflächen gefordert. Künftig dürften dafür keine landwirtschaftlich genutzten Areale innerhalb der Stadt mehr genutzt werden, heißt es in einem Antrag der Fraktion an die Bürgerschaft. Stattdessen sollte die Hansestadt geeignete Flächen in den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein aufkaufen. Hintergrund: Der Bauernverband Hamburg hatte kürzlich vor einer weiteren Ausweitung der Ausgleichsflächen innerhalb Hamburgs gewarnt. Allein für den geplanten A-7-Lärmschutzdeckel in Bahrenfeld plane der Bezirk Altona in der Sülldorfer und Osdorfer Feldmarkt großflächig neue Ausgleichsflächen. Das deutsche Naturschutzrecht verlangt einen Ausgleich, wenn Naturflächen bebaut werden. Das muss aber nicht unmittelbar am betroffenen Grundstück geschehen, Ersatz darf auch außerhalb geschaffen werden. In Hamburg werden solche Ersatz- oder Ausgleichsflächen oft in den ländlichen Randbezirken ausgewiesen. Dort hat die Stadt viele Flächen aufgekauft und verpachtet sie an Landwirte.

Im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen werden dann Äcker und Wiesen in Feuchtbiotope umgewandelt – wodurch aktuell in Sülldorf laut Bauernverband gleich vier Betriebe in ihrer Existenz gefährdet seien. Auch die CDU warnt nun vor den Folgen dieser Praxis. Die Schaffung von immer mehr Naturschutzausgleichsflächen in den Hamburger Feldmarken würde mittelfristig die Landwirtschaft in der Hansestadt infrage stellen. „Dieses sollte aber nicht im Interesse Hamburgs sein, weil insbesondere die Landwirte einen erheblichen Beitrag zum Landschaftsschutz liefern und die Versorgung mit Produkten aus der Region sicherstellen“, sagt der Altonaer CDU-Abgeordnete Hans-Detlef Roock. Rund 800 Vollerwerbsbetriebe mit einer Fläche von insgesamt 13.000Hektar Nutzfläche gibt es laut Bauernverband im Stadtgebiet, 20 Betriebe davon in Bezirk Altona.