FDP-Landesvorsitzende Sylvia Canel hatte die Gefahrengebiete “ein unangemessenes Muskelspiel“ genannt. Offenbar stieß Canels Auftritt sowohl in der Fraktion als auch in der Partei auf wenig Begeisterung.

Hamburg. Der Auftritt der FDP-Landesvorsitzenden Sylvia Canel bei einem Spaziergang mit Vertretern der Piratenpartei und Linken-Bürgerschaftsfraktion durch die mittlerweile aufgehobenen Gefahrengebiete und einer anschließenden Pressekonferenz sorgt bei den Liberalen für Unmut. Bei der Veranstaltung, zu der die Piratenpartei eingeladen und bei der sich die Teilnehmer gegen die jüngsten Polizeikontrollen ausgesprochen hatten, nannte Canel die Gefahrengebiete „ein unangemessenes Muskelspiel“.

Nach Abendblatt-Informationen stieß Canels Auftritt sowohl in der Fraktion als auch in der Partei auf wenig Begeisterung. „Ich hätte mich dort nicht hingesetzt“, sagte die FDP-Fraktionschefin Katja Suding. Weil es sich um ein falsches Signal handele. „Wir begrüßen es, dass das Gefahrengebiet abgeschafft worden ist“, sagte Suding. „Gleichzeitig solidarisieren wir uns stark mit den verletzten Polizeibeamten.“ Einen Streit mit der Parteichefin, die offenbar eine andere Haltung habe, gebe es deshalb jedoch nicht. „Wir als Fraktion haben uns bewusst entschieden, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen – weil sie in die falsche Richtung führt“, sagte auch Carl Jarchow, innenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. „Wenn Frau Canel das tut, ist das ihre Privatsache.“