Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft bemängelt zu wenig Personal und zu wenige Räume. Vor allem in der Mittagspause mache sich der zu niedrige Personalschlüssel bemerkbar.

Hamburg. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert die Ausstattung der Ganztagsgrundschulen als unzureichend. „Es gibt zu wenig Personal in der Nachmittagsbetreuung und zu wenig Räume“, sagt die stellvertretende GEW-Vorsitzende Regina Tretow. Der zu niedrige Personalschlüssel mache sich bereits in der Mittagspause bemerkbar. „Ein Betreuer pro Gruppe mit bis zu 29 Schülern soll das Essen beaufsichtigen und dafür sorgen, dass sich die Schüler an Regeln halten und zum Beispiel nicht im Schulhaus herumtoben“, berichtet Tretow von der Schule Rönnkamp in Schnelsen, wo sie Personalrätin ist.

Den Erziehern mache besonders zu schaffen, dass es keinen festen Rahmen für die Angebote der Ganztagsbetreuung gebe. „Das ursprüngliche, verlässliche Konzept wurde von Schulsenator Ties Rabe (SPD) aufgeweicht, um Elternwünschen entgegenzukommen“, sagt Tretow. So müssten sich Eltern nur auf drei Tage Nachmittagsbetreuung festlegen. Die Kernzeit bis 16 Uhr kann auf Wunsch der Väter und Mütter auf 15Uhr verkürzt werden. „Die Erzieherinnen sind nur damit beschäftigt, zu kontrollieren und die Übersicht zu behalten, dass sie alle Kinder an Bord haben“, sagt Personalrätin Gabriele Hoßmann. „Trotz aller Vorbereitungen werden Lehrkräfte und Erzieherinnen der Schule an die Grenzen der Belastbarkeit geführt“, sagt die Personalratsvorsitzende Petra Niebuhr. „Bei allem Einsatz und allem guten Willen können wir so den Kindern und guter Schule nicht gerecht werden“, sagt Tretow.

Die Elternräte von elf Grundschulen haben, wie berichtet, eine Petition mit dem Ziel gestartet, die personelle und räumliche Ausstattung der Ganztagsschulen zu verbessern.