Heinrich Maria Schulte soll 30 Millionen Euro des Emissionshauses veruntreut haben. Es geht jetzt offenbar auch um den Verdacht der persönlichen Bereicherung.

Hamburg. Der Inhaber des Hamburger Fondshauses Wölbern Invest, Heinrich Maria Schulte, ist am Montag verhaftet worden. Es gehe um den Verdacht der gewerbsmäßigen Untreue in mehr als 300 Fällen, sagte ein Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft dem Abendblatt und bestätigte einen Bericht des „Manager Magazins“. Der Haftbefehl sei wegen Fluchtgefahr bereits in der vergangenen Woche ausgestellt worden.

Zudem wurden die Geschäftsräume von Wölbern Invest und die Privaträume des Inhabers durchsucht. Anleger des Fondshauses hatten in der Vergangenheit wiederholt den Verdacht geäußert, dass Gelder aus Immobilienfonds unrechtmäßig entnommen worden seien. Das Management hatte das stets zurückgewiesen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Sache seit Anfang 2012.

In Gang gekommen waren die Ermittlungen aufgrund des Verdachts, Schulte habe Geld aus Fonds entnommen und zur Finanzierung anderer Projekte verwendet. Doch nun geht es offenbar auch um den Verdacht der persönlichen Bereicherung. Ein Betrag von mehr als 30 Millionen Euro sei auf dem Privatkonto des Firmeninhabers gelandet, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Bei Wölbern Invest war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Im März hatte das traditionsreiche Investmenthaus Wölbern Invest angekündigt, sich wegen schwieriger Marktverhältnisse von fast allen seinen Immobilienfonds trennen zu wollen. Betroffen sind rund 40.000 Anleger. Die Immobilien von 24 Fonds sollten verkauft werden. Bisher haben die Anleger von 14 Fonds ihre Zustimmung dazu gegeben.