Ein Kommentar von Jens Meyer-Odewald

Als Fuhrleute einst das kleine Dorf westlich von Hamburg passierten, sollen sie gesagt haben: „Dor luert wi op!“ Der Legende nach entstand aus luert und op der heutige Stadtteilname Lurup. Auch heutzutage darf man gespannt darauf lauern, „was da wohl werden wird“. In der Tat soll Erstaunliches entstehen.

Fundament der Zukunftsplanung ist eine seltene Kultur des Miteinanders. Anderswo, meint nicht nur Altonas SPD-Fraktionschef Thomas Adrian, wäre die Entwicklung längst durch Bürgerbegehren gebremst worden. Auch die CDU, im traditionell sozialdemokratisch geprägten Revier mit zuletzt weniger als 20 Prozent der Stimmen klar in der Minderheit, beweist so Großmut. Die größte Kröte muss der Sportverein Lurup von 1923 schlucken: Ein Großteil der traditionsreichen Außenanlagen soll der Stadtteilschule weichen. Andererseits erhalten die Sportsfreunde im Gegenzug neue Kunstrasenplätze im Wert von vielen Hunderttausend Euro, die im Alleingang nicht finanzierbar wären. Miteinander reden bringt Segen.