Bundestagswahl

Alternative für Deutschland fürchtet Unterwanderung

Hamburger AfD-Sprecher Jörn Kruse warnt vor Rechten, Parteichef Bernd Lucke widerspricht. Schwere Vorwürfe des AfD an Parteien: „Sie sind blind für die Zukunftsfragen.“

Hamburg/Berlin. In den Landesverbänden der Partei Alternative für Deutschland (AfD) wächst die Sorge vor einer Unterwanderung durch rechte Parteigänger. „Es lässt sich leider nicht leugnen, dass sich in mehreren Ländern systematisch rechte Gruppen formieren, die auf Inhalte und Image unserer Partei Einfluss nehmen wollen“, sagte der Hamburger AfD-Sprecher und Uni-Professor Jörn Kruse dem „Spiegel“.

Baden-Württembergs Landeschefin Elke Fein forderte, die Abgrenzung zu rechten Gruppen besser zu kommunizieren. Ihr Landesverband hatte beschlossen, keine Überläufer der rechtspopulistischen Partei Die Freiheit mehr aufzunehmen.

AfD-Parteichef Bernd Lucke hingegen beteuerte: „Wir werden nicht von rechts unterwandert.“ Einen Aufnahmestopp für Freiheit-Mitglieder lehnte er mit der Begründung ab, dass die Überläufer zur AfD aus dem gemäßigten Teil der Partei stammten.

Bei einer AfD-Veranstaltung in München griff Lucke alle Bundestagsparteien scharf an: „Die Altparteien sind zu einer Gefahr für unser Land geworden, denn sie sind blind für die wirklich wichtigen Zukunftsfragen Deutschlands.“ Lucke meinte außerem Euro und der Finanzkrise Themen Rente, Energieversorgung und die alternde Bevölkerung sowie die Zuwanderung.

Lucke fragte: „Welches Land, welchen Staat, welche Gesellschaft wollen wir unseren Kinder hinterlassen?“ Der AfD-Chef sprach sich außerdem dafür aus, die Eurozone aufzulösen. „Je länger wir zögern, desto teurer wird es werden und desto größer ist die Gefahr, dass das europäische Projekt insgesamt scheitert.“

( (HA) )

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Hamburg