Die Preise steigen kaum noch, das Angebot wird knapper: In Hamburg werden weniger Häuser und Wohnungen verkauft. Einige Stadtteile werden aufgewertet.

Hamburg. Noch vor Kurzem zahlten manche Immobilienkäufer in Hamburg fast jeden Preis – vorbei. Der Ansturm auf Grundstücke, Häuser und Wohnungen scheint vorüber. Die Zahl der verkauften Immobilien sank im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2011 um ein Prozent, heißt es in dem am Montag veröffentlichten städtischen Immobilienmarktbericht 2013. Insgesamt wechselten im Jahr 2012 in Hamburg 12.421 Objekte ihre Besitzer.

Dem Bericht zufolge erhöhte sich der Geldumsatz für alle verkauften Immobilien im vergangenen Jahr um drei Prozent. Damit fiel der Anstieg deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor. Von 2009 zu 2010 war der Geldumsatz um 26 Prozent gestiegen, von 2010 zu 2011 noch um sieben Prozent.

Der Immobilienbericht wird alljährlich vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte beim Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung erarbeitet und von der Stadtentwicklungsbehörde herausgegeben. Er erlaubt einen Überblick über die Entwicklung auf dem Grundstücksmarkt der Hansestadt. Dabei werden Immobilienverkäufe und die erzielten Preise akribisch aufgearbeitet. Im Unterschied zu oftmals politisch motivierten Studien basiert der Immobilienbericht auf real getätigten Geschäften. Die Grundlage ist die Auswertung von Kaufverträgen.

Dem Immobilienbericht zufolge stiegen im vergangenen Jahr die Quadratmeterpreise von frei stehenden Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern um fünf Prozent. Bei Reihenhäusern erhöhten sich die Preise um zwei Prozent. Allerdings lag die Inflationsrate 2012 in Deutschland ebenfalls bei zwei Prozent. Dem Bericht zufolge kostete der Neubau eines frei stehenden Einfamilienhauses in mittlerer Lage im vergangenen Jahr einschließlich Grundstück rund 3250 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Betrachtet man alle Immobilien, lag der Verkauf von Eigentumswohnungen mit 55 Prozent an der Spitze. Dem Bericht zufolge wurden Eigentumswohnungen um durchschnittlich fünf Prozent teurer. Allerdings hat sich der Preisanstieg verlangsamt. Der Mittelwert beim Gesamtkaufpreis einer Eigentumswohnung lag im vergangenen Jahr bei 278.000 Euro. Im Jahr davor musste ein Käufer durchschnittlich 264.000 Euro bezahlen, im Jahr 2009 waren es 234.000 Euro.

Die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen ist im Vergleich zu den vergangenen beiden Jahren deutlich rückläufig. Nach dem Anstieg im Jahr 2010 auf 7354 verkaufte Wohnungen sank die Zahl auf 7206 im Jahr 2011 und auf 6791 im vergangenen Jahr. In dem Bericht wird zudem wiederholt darauf hingewiesen, dass diese Durchschnittswerte „lageabhängig differenziert betrachtet werden“ müssten.

Analysiert man daher die Verteilung der Verkäufe von Eigentumswohnungen auf die Stadtteile, so liegt – das ist wenig überraschend – Winterhude mit 382 Objekten an der Spitze, gefolgt von Ottensen und Eimsbüttel mit jeweils 301. Auf den Plätzen folgen mit Barmbek-Süd (282), Lokstedt (271), Rahlstedt (256) und Barmbek-Nord (243) Stadtteile, die in den vergangenen Jahren eine deutliche Aufwertung erfahren haben.

Beim Blick auf die Kaufpreise pro Quadratmeter Wohnfläche liegt allerdings die HafenCity mit 6203 Euro an der Spitze, gefolgt von Harvestehude mit 5479 Euro und Nienstedten mit 4625 Euro. Rahlstedt mit durchschnittlich 1910 Euro pro Quadratmeter und Barmbek-Nord mit 1877 Euro sind da erheblich billiger.

Was den Verkauf von Ein- und Zweifamilienhäusern angeht, so liegt Rahlstedt mit 239 Verkäufen an der Spitze. Dahinter folgen die Stadtteile Langenhorn mit 142 und Billstedt mit 136 Verkäufen.