Coast by East betreibt jetzt Bar unter eigenem Namen. Und das Dach des Szenerestaurants ist auch ein Jahr nach der Eröffnung nicht fertig

HafenCity. Das Coast by East am Großen Grasbrook blickt gut ein Jahr nach Eröffnung auf einen Start mit Hindernissen zurück. Die Sansibar, die im Untergeschoss des Komplexes geöffnet hatte, gehört bereits wieder der Vergangenheit an. Und das Gebäude mutet noch immer wie eine Baustelle an – weil am Dach nach wie vor gearbeitet wird.

Das Coast by East soll nicht nur gastronomisch, sondern auch architektonisch zu den Glanzlichtern in der HafenCity gehören. Auch wegen der Dachkonstruktion, die wie der Flügelschlag einer Möwe anmutet und mit der man neue Akzente setzen will. Doch seit der Eröffnung sind weite Teile des Hauses eingerüstet – eine Baustelle mit laufendem Restaurantbetrieb. „Wir hätten uns natürlich auch ein fertiges Gebäude zur Eröffnung gewünscht und sind mit der momentanen Situation nicht zufrieden. Aber die Dachkonstruktion war nicht auf die Bedürfnisse des norddeutschen Klimas ausgelegt, und deshalb musste zwischen dem inneren und dem äußeren Dach ein Zwischenraum geschaffen werden“, sagte Inhaber Christoph Strenger dem Abendblatt. Warum sich die Bauarbeiten jetzt schon seit mehr als einem Jahr hinziehen, erklärt der Gastronom und Mitinhaber des East Hotels an der Simon-von-Utrecht-Straße so: „Das lag am Wetter. Die Temperaturen waren zu niedrig, und es hat eigentlich dauernd geregnet. Erst seit ein paar Wochen ist es so, dass jetzt die neue Schicht auch tatsächlich aufgetragen werden kann.“ Auch mit den beauftragten Handwerkerfirmen soll es nach Abendblatt-Informationen Probleme gegeben haben. Es war sogar von juristischen Auseinandersetzungen die Rede. Doch das bestreitet Christoph Strenger: „Es gab mehrere Gespräche mit den beauftragten Firmen. Durch die wirklich außergewöhnliche Dachkonstruktion gab es natürlich immer mal wieder Schwierigkeiten, die wir dann auch angesprochen haben. Es gab aber keine juristischen Auseinandersetzungen.“

Die Partnerschaft mit der Sansibar, dem Kultrestaurant von Herbert Seckler auf Sylt, wurde im Mai gekündigt. Deshalb heißt die Gastronomie im Untergeschoss nicht mehr Sansibar, sondern nur noch schlicht Coast Weinbar: „Es ist schwierig, die Sylter Sansibar auf dem Festland zu etablieren. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Sansibar beschlossen, die Kooperation zu beenden“, sagte Christoph Strenger. Das sei einvernehmlich geschehen und ohne Auseinandersetzungen.

Die Dauerbaustelle ist natürlich auch der zuständigen Bauprüfabteilung in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt bekannt, aber einschreiten wollen die Verantwortlichen nicht: „Die Bauaufsicht ist bisher nicht tätig geworden, weil von der Baustelle weder ein Gefahrenzustand noch eine erhebliche Belästigung ausgeht“, sagte Michael Munske, Leiter der Bauaufsicht. Und es besteht Hoffnung, dass die Gerüste rund um das Coast by East schon bald wieder abgebaut werden. „Die Bauarbeiten sollen Ende August beendet sein. So ist zumindest der jetzige Planungsstand“, sagte Christoph Strenger. Aber eigentlich findet Strenger die Baustelle auch nicht so dramatisch: „Die Gäste haben sich über die Gerüste bislang nicht beschwert. Das Restaurant läuft super, es ist häufig schwierig, abends überhaupt einen Tisch zu bekommen.“

Der Gastronom hat unterdessen schon viele weitere Pläne: Im Herbst soll sein neues Restaurant Heaven’s Kitchen in den Tanzenden Türmen auf der Reeperbahn eröffnen – endlich. Denn auch hier gibt es Probleme beim Bau: Ursprünglich sollte es bereits im Februar losgehen. Doch „baulich bedingt“, so der Vermieter und Eigentümer Strabag, wird die rund 540 Quadratmeter große Gastronomiefläche in der 23. Etage – immerhin 105 Meter über Elbniveau – samt Dachterrasse voraussichtlich erst Anfang Oktober eröffnen. Aber immerhin laufen jetzt die Innenausbauten für das Restaurant.