Ein Kommentar von Axel Tiedemann

Es ist ein interessanter Wettbewerb, der sich da in Sachen Wohnungsbau in Hamburg anbahnt: Mit der Neuen Mitte Altona und dem Baakenhafen-Areal in der HafenCity stehen in der Hansestadt gleich zwei riesige Stadtentwicklungsprojekte mitten in der Stadt im Fokus.

1800 Wohnungen sind es am Baakenhafen, mit der Option auf 1000 weitere. 1600 sind es im ersten Abschnitt in Altona, mit der Option auf 1500 weitere - sofern die Bahn ihren Bahnhof verlagert. So weit, so gut. Doch es gibt gewaltige Unterschiede: Die Grundstücke im Hafen gehören der Stadt, hier kann sie nun neue Wege testen: Das Prinzip autoarmer Stadtteil soll erstmals verwirklicht werden, und weil sie den Verkauf der Grundstücke selbst in der Hand hat, kann sie durch niedrigere Forderungen auch versuchen, Mietpreise niedriger als im freien Wettbewerb zu halten. Allein das Experimentieren mit solchen Dingen ist schon lobenswert, um Antworten für eine moderne Stadtentwicklung zu finden.

In Altona ist das etwas anders: Dort gehören die Flächen nicht der Stadt, sondern Investoren, die vor allem Rendite machen wollen und müssen. Auch für die Neue Mitte gibt es viele Wünsche. Behindertengerecht und autoarm soll der Stadtteil werden, fordern Initiativen. Doch um solche Dinge muss die Stadt dort noch immer hart und lange verhandeln: Länger als ursprünglich gedacht - während im Baakenhafen die Signale schon auf Start stehen.