Am häufigsten handelt es sich dabei um gekochtes Essen, das nicht mehr ausgegeben werden kann. Aber auch Frischeprodukte landen im Müll.

Hamburg. In deutschen Betriebsrestaurants und Kantinen werden jeden Tag große Mengen an Essen vernichtet, die nicht verbraucht werden konnten. Laut einer Umfrage im Zusammenhang mit der Hamburger Gastromesse Internorga muss ein Drittel der gut 300 befragten Unternehmen täglich Lebensmittel wegwerfen. Am häufigsten handelt es sich dabei um Restbestände, also zum Beispiel gekochtes Essen, das nicht mehr ausgegeben werden kann. An zweiter Stelle folgen Frischeprodukte, die nicht mehr verarbeitet werden können. Daneben spielen auch Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, oder angebrochene Packungen eine Rolle.

Um die Verschwendung von Lebensmitteln künftig zu vermeiden und Kosten zu reduzieren, fordern die Restaurant- und Kantinenchefs von der Industrie kleinere Verpackungsgrößen. Zudem setzen sie auf eine bessere Planung der Essensmengen oder auch die Wiederverwendung von zubereiteten, aber nicht ausgegebenen Essen.

Insgesamt ist in den Betrieben der sogenannten Gemeinschaftsverpflegung der Kostendruck deutlicher zu spüren als in den Vorjahren. So ist laut Umfrage die Bereitschaft, größere Investitionen zu tätigen, zurückgegangen. Planten zuvor noch 51 Prozent der Betriebe größere Anschaffungen, so sind es jetzt nur noch 44 Prozent.

Ein Mittel, um die Kosten zu senken, ist für viele Unternehmen auch der Personalabbau. Vor allem Kliniken und Heime greifen in der Gemeinschaftsverpflegung zu diesem Mittel. 54 Prozent von ihnen gaben an, in letzter Zeit bereits Stellen abgebaut zu haben, dies zu planen oder darüber nachzudenken. Bei den Betriebsrestaurants müssen 43 Prozent der Küchenchefs mit weniger Mitarbeitern auskommen.

Nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands gibt es bundesweit rund 30 000 Betriebsrestaurants, die pro Woche rund 30 Millionen Mahlzeiten servieren, sowie mehr als 16.000 Kliniken und Heime, die rund 1,2 Millionen Essen ausgeben.