Mutter Teresa stellte ihr Leben in den Dienst der Nächstenliebe. Vor 100 Jahren ist der “Engel der Armen“ geboren worden.

Hamburg. Den Ärmsten der Armen in den Slums von Kalkutta zu helfen war ihre Mission. Heute wäre Mutter Teresa, der "Engel der Armen", 100 Jahre alt geworden.

Mutter Teresa kam in Skopje, der Hauptstadt des heutigen Mazedoniens, zur Welt. Ihr bürgerlicher Name war Agnes Gonxha ("Knospe") Bojaxhiu. Ihre Eltern erzogen sie und ihre beiden Geschwister im katholischen Glauben. Bereits im Alter von 18 Jahren entschloss sich Mutter Teresa dazu, in den Orden der irischen Loreto-Schwestern einzutreten, wo sie unter anderem Englisch lernte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Irland ging sie nach Indien und arbeitete 17 Jahre lang an der St. Mary's School in Kalkutta.

Auf einer Zugfahrt nach Darjeeling im Jahr 1946 vernahm sie "Gottes zweiten Ruf", den Ärmsten der Armen zu helfen. Zwei Jahre später verließ sie die Loreto-Schwestern und gründete den Orden der "Missionarinnen der Nächstenliebe". Mutter Teresa, die sich ins Gewand der Armen in Bengalen kleidete - einem weißen Sari mit blauer Borte -, stellte ihr Leben fortan in den Dienst der Nächstenliebe und kümmerte sich um die Menschen in den Slums von Kalkutta. 1950 wurden die "Missionarinnen der Nächstenliebe" vom Vatikan anerkannt und dem Erzbischof von Kalkutta unterstellt.

Mutter Teresa, die am 1997 in Kalkutta an einem Herzstillstand starb, erhielt im Laufe ihres Lebens viele Auszeichnungen, darunter den Friedensnobelpreis (1979) und den Unesco-Friedenspreis (1993). Im Jahr 2003 spach Papst Johannes Paul II. sie vor rund 300 000 Gläubigen heilig.

Dem von Mutter Teresa gegründeten Frauenorden der "Missionarinnen der Nächstenliebe" gehören heute rund 4500 Schwestern in 133 Ländern an, der Orden unterhält 710 Häuser. Darunter sind Heime für Sterbende, Lepra- oder Aidskranke, Obdachlose und Kinder.

In Hamburg kümmern sich sechs Missionarinnen im Haus Bethlehem auf St. Pauli um Obdachlose. Insgesamt leben im Erzbistum Hamburg 250 Ordensschwestern, darunter Franziskanerinnen, Clarissinnen und Dominikanerinnen.