Mutter Teresa war für Christen, die Ärmsten dieser Welt sowie Kranke und Sterbende zu einem Symbol des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung geworden.

"Hungrig sein hat nicht nur mit Brot zu tun, viel bitterer ist der Hunger nach Liebe", predigte eine kleine zarte Frau ihr Leben lang: Mutter Teresa, die vor 100 Jahren in Skopje in Mazedonien geboren und katholisch getauft wurde. Schon zu Lebzeiten war sie nicht nur für Christen, sondern für die Ärmsten dieser Welt, Kranke und Sterbende zu einem Symbol des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung geworden. Demütig, bescheiden, aber unerschrocken und unermüdlich kämpfte sie gegen Not, Elend und Armut bis zu ihrem Tod 1997.

Ich habe diese zierliche, mit einem starken Glauben versehene Frau noch kennenlernen dürfen - bei ihrem Besuch in Hamburg im April 1989, als sie versprach, vier ihrer "Missionarinnen der Nächstenliebe" in das von ihr eingeweihte Haus Bethlehem auf St. Pauli zu schicken, um dort Menschen ohne Obdach täglich eine warme Suppe auszugeben und sich Zeit für die Sorgen der oft Verzweifelten zu nehmen. "Ich habe kein Gold und kein Silber", sagte sie, "aber ich gebe euch meine Ordensschwestern."

Dank der großzügigen Spende einer Leserin konnten wir das Haus Bethlehem damals mit 10 000 Mark unterstützen. Mutter Teresa schrieb mir daraufhin: "Liebe Renate, unser Haus in Hamburg ist Gottes Geschenk für die Menschen in dieser großen Stadt, die danach streben, an dem Werk der Liebe für die hungrigen und heimatlosen Christen teilzuhaben. Gottes Wege sind wundervoll. Es ist seine Absicht, eine Welt zu erlösen, welche er so großartig schuf, aber die doch all seine Liebe vergessen hat. Und so sind Menschen, die unerwünscht, einsam und leidend sind, sehr nahe seinem Herzen. Gott segne Sie, Ihre Teresa".

Diesen Brief und die Worte, die mir Mutter Teresa auf den Weg gab, habe ich nie vergessen: "Es sollte niemals jemand zu dir kommen, ohne dass er dich glücklicher verlässt und es ihm besser geht." Es ist so einfach, unsere Welt etwas liebevoller zu machen: mit einem netten Wort oder einfach einem kleinen Lächeln.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider