Die Einweihung des neuen Hamburger Kreuzfahrtterminals in Altona durch das Klubschiff “Aidaaura“ gestaltete sich am Sonnabend entspannt.

Hamburg. Hin und wieder hält ein Reisebus, einige Pkw fahren auf das Terminalgelände, Menschen winken den ersten Passagieren auf dem weißen Schiff zu, das in der Nachmittagssonne glitzert wie eine Skipiste. Nur leise brummen ihre Generatoren, kaum hörbar im allgemeinen Hafensound aus Barkassen-Motoren, Containerscheppern und Möwengeschrei: Die Einweihung des neuen Hamburger Kreuzfahrtterminals in Altona durch das Klubschiff "Aidaaura" gestaltete sich am Sonnabend entspannt. Von Staus, wie anfangs befürchtet, keine Spur. "Das war hier Kindergeburtstag", sagte ein Sicherheitsmann. Und tatsächlich verlief auch das Ein- und Aussteigen der 2600 Passagier reibungslos. Fast so, als hätte der Terminalbetrieb auf dem Gelände der 2002 eingestellten Englandfähre niemals wirklich pausiert. "Das funktionierte alles bestens, mindestens so gut wie am Terminal in der HafenCity", bestätigte "Aidaaura"-Reise-Managerin Tanja Engel.

Dabei ist das neue, jetzt zweite Hamburger Kreuzfahrtterminal noch ein Provisorium: Die neue Kaimauer war erst wenige Tage vorher fertig geworden. Mitarbeiter des Baukonsortiums feierten dann zur Einweihung auf der Restbaustelle ein eigenes kleines Grillfest. Eingecheckt wurden die Passagiere noch in der alten Abfertigungshalle des früheren Fährgebäudes. Nur die Gepäcksortierung war in ein provisorisches Zelt verlagert worden. 2010 erst soll der Bau eines neuen Terminalgebäudes abgeschlossen sein. Rund 30 Millionen Euro investiert Hamburg: Hintergrund ist die steigende Zahl von Kreuzfahrtschiffen, die den Hafen anlaufen: 86 mit zusammen 130 000 Passagieren werden es in diesem Jahr sein. 50 Schiffe sollen künftig jährlich in Altona anlegen, wenn der Anleger in der HafenCity belegt ist.

Informationen zur "Aidaaura"

Bei den Firmen und Restaurants vor Ort in Altona stieß die Einweihung indes auf sehr unterschiedliche Reaktionen: Ein Grillfest als ein Art Begrüßungsparty für das erste Kreuzfahrtschiff bei "Lust auf Italien" war ausverkauft: Im Rive hatte der Inhaber hingegen mehrere Messgeräte aufstellen lassen, um Abgase und Lärm zu messen. Das Edelrestaurant befindet sich in dem erst 1991 gebauten Fährterminal und existierte bereits, als dort mehrmals in der Woche noch die Englandfähren festmachten. Die Messwerte sollen jetzt ausgewertet werden, um zu ermitteln, wie die Anlieger durch die Kreuzfahrtschiffe belastet werden, hieß es.