Die Gräßners aus Bramfeld starten beim Triathlon in der Sprint-Staffel und im Jedermann-Einzel

Hamburg. Es ist ihre Premiere. Eigentlich wollte Familie Gräßner aus Bramfeld dieses Jahr beim Dextro Engergy Triathlon nur zuschauen. Noch nie haben sie das Spektakel um den Dreikampf aus Schwimmen, Radfahren und Laufen miterlebt. Nun werden sie selbst daran teilnehmen: Mutter Birgit, 48, Tochter Melanie, 18, und Sohn Gregor, 15, als Sprint-Staffel-Trio (Sonnabend, ab 14.28 Uhr) und Vater Holger, 47, sogar auf der olympischen Distanz im Jedermann-Einzel (Sonntag, ab 7.30 Uhr).

Wie es dazu kam? "Ein Bekannter hatte uns auf den Staffelwettbewerb hingewiesen, und die Idee, als Familie an den Start zu gehen, fanden wir reizvoll", sagt Modedesignerin Birgit Gräßner, die zweimal in der Woche joggen geht und morgen das Laufen (fünf Kilometer) übernehmen wird. Tochter Melanie hingegen musste erst einmal davon überzeugt werden, Teil der Staffelformation zu werden. Die angehende Studentin tanzt für ihr Leben gern, "meine Begeisterung für Ausdauersportarten hält sich jedoch in Grenzen", sagt die 18-Jährige und wirft ihrem Bruder einen vielsagenden Blick zu. Im Sinne der Familie hat sich Melanie schließlich dazu durchgerungen mitzumachen. 22 Kilometer auf dem Rad stehen ihr bevor. Dafür hat sie sich extra ein Fahrrad von ihrer Tante geliehen: "Das sieht wesentlich besser aus als mein eigener klappriger Drahtesel", sagt sie. Melanies Bruder Gregor komplettiert das Trio. Er wird sich in die Alster wagen, 500 Meter im Neoprenanzug schwimmen. Der Dress ist Pflicht, da das Wasser mit rund 18 Grad Celsius zu kalt ist, um sich in einfacher Badebekleidung darin fortzubewegen.

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Angst vor einem möglichen Gedränge im kühlen Nass habe er nicht, sagt Gregor. Überhaupt wirkt der 15-jährige Gymnasiast sehr entspannt angesichts der bevorstehenden Aufgabe. Ein Grund dafür könnte die Vorbereitung auf die Schwimmstrecke sein. Rund zehnmal ist Gregor die 500-Meter-Distanz in den vergangenen Wochen geschwommen. Als Übungsbecken diente neben der Alsterschwimmhalle auch der Großensee bei Trittau in Schleswig-Holstein, in dem viele Hobby-Triathleten ihre Form testen. Auch Vater Holger Gräßner hat sich dort vorbereitet, das Schwimmen im neu erworbenen Neoprenanzug trainiert. 220 Euro war Familie Gräßner der Sportartikel wert. "Es ist ein Vorjahresmodell, die neuesten Exemplare wären noch teurer geworden", erzählt Gräßner. Der Ingenieur, der erfolgreich Marathons läuft und seinen ersten Triathlon bestreitet, hat den Fokus der Vorbereitung auf das Schwimmen gelegt. Fürs Kraulen reiche es noch nicht, gesteht er, "aber wenn mir der Wettkampf Spaß macht, nehme ich vielleicht Unterricht".

Ein wenig Ehrgeiz ruht wohl in allen vier Familienmitgliedern. Eine Zielzeit, betonen die Triathlon-Neulinge, hätten sie aber nicht anvisiert. "In erster Linie hoffen wir, dass wir alle gut durchkommen", sagt Birgit Gräßner

Gutes Wetter könnte dabei helfen. "Sonnenschein wäre prima", sagt Melanie, "auch wenn wir als Hamburger Regen gewohnt sind." Ungewohnt dürfte hingegen die Unterstützung des Publikums sein. "Darauf freuen wir uns besonders", sagt Melanie, deren Freund Luca ebenso unter den Zuschauern sein wird wie Oma Ingrid. Jubel und Anfeuerungsrufe sind den Gräßners also sicher. Keine schlechten Voraussetzungen für eine Premiere. (jad)