TV-Stationen aus 160 Ländern berichten über den Weltcup in der City. Sehen Sie hier alle Streckenabschnitte und Straßensperrungen.

Hamburg. Die einen beklagen gesperrte Straßen und versperrte Zugänge ihrer Geschäfte, die anderen freuen sich auf ein großes Sport-Spektakel. Wenn am Sonnabend und Sonntag die besten Triathleten der Welt in der Hamburger Innenstadt um Prämien von 170 000 Dollar (rund 138 000 Euro) und Punkte für ihre Weltmeisterschaftsserie schwimmen, Rad fahren und laufen, werden sie wieder von 150 000 bis 200 000 Zuschauern angefeuert und beim Zieleinlauf auf dem Rathausmarkt gefeiert. Das ist auch der Grund, warum die Hamburger Rennen bei den Athleten von allen acht Veranstaltungen der Weltserie am höchsten im Kurs stehen. "Hamburg ist für uns nach den Olympischen Spielen in London der emotionale Höhepunkt des Jahres", sagt Olympiasieger Jan Frodeno, 30, aus Saarbrücken.

Nach den Wettkämpfen können Sie hier auf abendblatt.de Fotos von allen Teilnehmern ansehen. Der Abendblatt-Fotograf wird die Sportler an der Wechselzone, kurz nachdem sie das Wasser verlassen haben, fotografieren.

+++ Alle Teilnehmer vom Sonnabend im Bild +++

+++ Alle Teilnehmer vom Sonntag im Bild +++

Es sind aber wie bei allen Veranstaltungen des Hamburger Formats nicht nur die Spitzensportler, die zwei Tage lang für beste Unterhaltung sorgen. Hamburg bietet den größten Triathlon der Welt, weil sich regelmäßig auch 10.000 Jedermänner über verschiedene Distanzen vom Schiffsanleger am Jungfernstieg in die Binnenalster stürzen.

Das macht ein Großteil der Faszination dieses Events aus - was allerorts zur Nachahmung anregte, aber bislang nirgendwo den Erfolg zeitigte wie in Hamburg. "Es ist diese einzigartige Mischung aus der Sportbegeisterung der Hamburger und der Schönheit der Stadt, die anderswo nur schwer zu kopieren ist", sagt Frank Bertling, Geschäftsführer der veranstaltenden Hamburger Agentur Upsolut.

Der durchgängige Erfolg des Triathlons, er findet jetzt im elften Jahr statt, hat dann auch die Diskussionen weitgehend verstummen lassen, ob es angemessen ist, für ein Sportereignis die Innenstadt zwei Tage lang zu sperren. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen: Gastronomen und Hoteliers profitieren von dieser Art Veranstaltungen am meisten, in einigen anderen Läden und Kaufhäusern in der City geht dagegen der Umsatz zurück. Das gleicht sich an den nächsten Wochenenden allerdings aus. Deshalb bleibt inzwischen größerer Protest aus.

+++ Hier sehen Sie alle Streckenabschnitte und Straßensperrungen während des Triathlons +++

Gern würde Upsolut die Veranstaltung aber auf drei Tage ausdehnen, um der gestiegenen Nachfrage der Jedermänner vor allem auf der Sprintdistanz (500 Meter Schwimmen, 22 Kilometer Rad fahren, fünf Kilometer Laufen) nachzukommen. "Zwei Tage sind ein guter Kompromiss, wir können damit hervorragend leben", sagt Upsolut-Manager Bertling, "ein dritter Tag wäre im Augenblick Stadt und City-Management nur schwer vermittelbar."

Die Zurückhaltung der Agentur hat einen guten Grund. In den nächsten Jahren, angedacht ist 2017, soll in Hamburg das "Große Finale" der Weltmeisterschaftsserie stattfinden. Integriert darin sind die Weltmeisterschaften in allen Altersklassen. Als Hamburg 2007 erstmals die WM durchführte, war die Innenstadt vom Donnerstag bis zum Sonntag gesperrt. Das löste damals erhebliche Widerstände aus, plötzlich wurden generell Sportveranstaltungen in der Innenstadt infrage gestellt.

+++ Ein Wettkampf für die ganze Familie +++
+++ 10.000 Starter: Triathlon-Elite zu Gast in Hamburg +++

Das tut nun niemand mehr, dennoch wissen alle Beteiligten vorsichtig mit diesem sensiblen Thema umzugehen. "Möglich wäre es, einen Teil der WM-Rennen in die Randbezirke auszulagern", sagt Bertling, "damit würde aber auch ein Teil der Attraktivität verloren gehen." Eine Entscheidung über die WM muss in den nächsten zwei Jahren getroffen werden. Das Budget würde sich dann von jetzt 1,2 auf rund 2,5 Millionen Euro mehr als verdoppeln, was ohne Zuschüsse der Stadt nicht zu finanzieren wäre. Die wären vermutlich zu bekommen, weil der Senat gern auch internationale Meisterschaften nach Hamburg holen möchte.

Eine Triathlon-WM ist im Vergleich zu einer Schwimm-WM, die zwischen 40 und 45 Millionen Euro kostet, ein Schnäppchen. Zudem produziert sie schönere Bilder von der Stadt, weil sie im Freien - und dazu noch an Hamburgs attraktivsten Plätzen - ausgetragen wird. Schon jetzt berichten TV-Stationen aus 160 Ländern vom Hamburger City-Triathlon. Das ist die beste Werbung für die Stadt - und eine preiswerte dazu.

Informationen zu den Straßensperrungen am Freitag, Sonnabend und Sonntag finden Sie auch unter www.hamburg-triathlon.org oder rufen Sie die Verkehrshotline der Polizei an: 040/428 65 65 65.

Nach den Wettkämpfen können Sie hier hier Fotos von allen Teilnehmern ansehen. Der Abendblatt-Fotograf wird die Sportler an der Wechselzone, kurz nachdem sie das Wasser verlassen haben, fotografieren.