Ein Kommentar von Daniel Herder

Seit Langem jagt die Polizei den Brandstiftern hinterher. 290 Autos wurden allein 2011 in Hamburg angezündet, aber kaum einem Täter wurde der Prozess gemacht. Die Hauptursache dafür war, dass Verdächtigen die Tat nicht nachgewiesen werden konnte. Findet die Polizei bei Personen, die sich in der Nähe brennender Autos aufhalten, Grillanzünder, dann reicht das vielleicht für einen Anfangsverdacht - für ein Gerichtsverfahren hingegen sind solche Beweismittel untauglich. Ein Frustfaktor ersten Ranges, vor allem für die Beamten.

Nun aber hat sich die hartnäckige Ermittlungsarbeit ausgezahlt: Die Polizei kann einen tollen Fahndungserfolg verbuchen - und wenn man ehrlich ist, war der auch überfällig. Denn der Vielzahl der Fälle und der schwierigen Beweislage steht seit Jahren ein enormer Fahndungsdruck gegenüber. Um Brandstiftern das Handwerk zu legen, wurde die Soko "Florian" gegründet, zeitweise machten nachts Hunderte Polizisten auf der Straße Jagd auf die Verbrecher. Im April kündigte Innensenator Neumann eine "Großoffensive" gegen die Täter an. Die ist weiterhin nötig, denn noch immer sind viel zu viele Fälle ungeklärt.

Doch dieser Erfolg geht nicht auf eine kostspielige Strategie zurück, er ist das Ergebnis klassischer Polizeiarbeit: Über Monate wurde der Verdächtige observiert und konnte dann überführt werden. Wenn außerdem zutrifft, was einige Beamte mutmaßen - dass ihnen mit dem verdächtigen Wilfried M. der "Feuerteufel von Lurup" ins Netz gegangen sein könnte -, könnte der Fang sogar noch größere Dimensionen annehmen.