Brücke soll Winterhude und Barmbek-Süd verbinden und eine gemeinsame Grünachse mit Jarreplatz und gegenüberliegendem Ufer bilden.

Hamburg. Zehn Jahre dauerte die Vorbereitung - jetzt soll die Fußgängerbrücke über den Osterbekkanal endlich gebaut werden: Am 23. Januar möchte das Bezirksamt Nord die Pläne in einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorstellen. Die Brücke soll Winterhude und Barmbek-Süd verbinden und eine gemeinsame Grünachse mit dem Jarreplatz und dem gegenüberliegenden Ufer bilden.

Bisher führt an dieser Stelle die Verlängerung der Hölderlinsallee in eine Sackgasse: Der Jarreplatz endet an tristen grauen Geländern, Parkbänkchen stehen verlassen da - eine fast ungenutzte Fläche in schönster Lage direkt am Kanal.

Am anderen Ufer wird es grün: Dort sind zwischen Osterbek- und Weidestraße in den vergangenen Monaten Wege entstanden, ein Kinderspielplatz wurde gebaut. "Die Brücke soll die Flächen nun verbinden und einen gemeinsamen öffentlichen Raum für die Stadtteile schaffen", sagt die Sprecherin des Bezirksamts Nord, Katja Glahn.

+++ Finanzierung für Osterbek-Brücke gesichert +++

Seit Jahren wird der Bau im Bezirk schon diskutiert. Ursprung der Pläne ist ein Grundstückstausch zwischen der Stadt und den Bauunternehmern Helmut und Hannelore Greve. 2001 erhielt das Ehepaar Gründstücke von der Stadt. Im Gegenzug überließen sie dieser die Fläche am südlichen Ufer des Osterbekkanals. Als Ausgleich für Wertverluste verpflichteten sie sich außerdem, das Grundstück zu einem Park herzurichten und eine Brücke auf die gegenüberliegende Seite zu bauen. Die gegenseitigen Leistungen wurden vertraglich klar festgelegt.

Seither wurden Baupläne geändert, Anträge gestellt, Pflanzen gepflanzt. Immer wieder verschob sich das Projekt. Die Grünflächen sind inzwischen fertiggestellt und wurden Johannes-Prassek-Park genannt. 500.000 Euro der Greves sind für die Brücke vorgesehen. Im September 2010 gab das Bezirksamt bekannt, dass für den Bau weitere 300 000 Euro fehlten. Nur wenig später beschloss die Bezirksversammlung einstimmig, das Geld bereitzustellen. Dass nur etwa 200 Meter weiter bereits eine Fußgängerbrücke über den Kanal führt, habe bei den Planungen keine Rolle gespielt, sagt Katja Glahn. "Wie haben die neue Brücke unabhängig davon geplant. Die Bewohner der Stadtteile haben sich dafür ausgesprochen, hier einen zusammenhängenden Grünverlauf zu schaffen. Die Brücke ist dafür der fehlende Baustein." Auch der Jarreplatz werde so weiter aufgewertet.

In den kommenden Wochen soll das Ausschreibungsverfahren beginnen. Die Pläne für die Stahlkonstruktion werden am 23. Januar vorgestellt. Dann können Anwohner über die Gestaltung mitdiskutieren und auch Vorschläge für einen Namen einbringen. Bisher ist die schlichte Bezeichnung Osterbekkanalbrücke im Gespräch.