Mit der elektronischen Kundenkarte werden Fahrkarten deutlich günstiger. Die neuen Leseautomaten stehen zunächst nur in Harburg.

Hamburg. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) setzt in Zukunft auf eine elektronische Kundenkarte. Sie ist rot und gleicht im Format einer Kreditkarte. Vom 1. Dezember an soll zunächst das Pilotprojekt Vorteil 25 im Raum Harburg starten. Dabei erhalten Kunden für einen Grundpreis von zehn Euro pro Monat 25 Prozent Rabatt auf Einzel- und Tagesfahrkarten. Das Testprogramm endet im Dezember 2012, danach soll das Angebot schrittweise auf das gesamte HVV-Gebiet ausgeweitet werden.

Außerdem soll es voraussichtlich ab 2013 "eine Revolution für die HVV-Kunden geben", wie Geschäftsführer Lutz Aigner es nannte. Denn geplant ist, dass mehr als 900 000 Zeitkartenkunden die elektronische Kundenkarte bekommen: "Wir haben eine Technik entwickelt, mit der sämtliche Kartenangebote - vom Semesterticket bis hin zum Großkundenabonnement - mit dieser Karte genutzt werden können", sagte Aigner.

Der Kunde erhalte dann die Karte, und sämtliche Kosten würden vom Konto abgebucht. Außerdem gibt es langfristig die Idee, dass die Fahrgäste ihre Kundenkarte dann auch in anderen Städten für den Fahrkartenkauf an Automaten einsetzen können.

Die Rabattkarte soll aber vom 1. Dezember an zunächst vor allem Gelegenheitskunden zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen: "Mit der neuen Karte und dem damit verbundenen Tarifangebot wird die Nutzung von Bus und Bahn im Hamburger Raum wieder ein Stück attraktiver", sagte Andreas Rieckhof (SPD), Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.

Mit der elektronischen Kundenkarte können die Fahrgäste dann schon in den Bussen im Raum Harburg die Fahrkarten mit einer Ermäßigung von 25 Prozent kaufen. So kostet ein Ticket für den Großbereich beispielsweise statt 2,80 Euro künftig nur 2,10 Euro.

Dafür wurden 300 Fahrzeuge mit neuen Lesegeräten ausgestattet. Die Beträge werden monatlich bei den Kunden abgebucht. Auch an den bereits umgerüsteten Fahrkartenautomaten in Harburg, den HVV-Servicestellen und am Hauptbahnhof können ermäßigte Fahrkarten gekauft werden. Diese können dann auch schon im gesamten HVV-Gebiet eingesetzt werden, obwohl nur der Raum Harburg offiziell als "Pilotgebiet" gilt.