Damit soll künftig auch das sanierte Kanalsystem der Elbinsel weiter befahrbar bleiben. Das rund 26 Millionen Euro teure Bauwerk wurde eröffnet.

Wilhelmsburg. Der Neubau ist zwar in erster Linie ein Beitrag zum Hochwasserschutz - doch mit der neuen Schleuse zum Wilhelmsburger Ernst-August-Kanal soll künftig auch das sanierte Kanalsystem der Elbinsel weiter befahrbar bleiben. Gestern wurde das rund 26 Millionen Euro teure Bauwerk eröffnet. Es ist mit sogenannten Hubtoren ausgestattet, die sich im Notfall allein durch das Eigengewicht schnell schließen lassen. Die alte, bereits 1852 gebaute Schleuse hatte zuvor schon das Wilhelmsburger Kanalsystem von der tidenabhängigen Elbe getrennt. Doch die Konstruktion galt als zu alt und nicht mehr sicher für höher anlaufende Sturmfluten. Ursprünglich erwog die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) daher den Abbruch und eine Verbindung beider Gewässer lediglich durch ein Rohr, um die Wasserstände je nach Tidenstand in der Elbe zu regulieren.

Doch dazu kam es dann nicht - auch weil zahlreiche Wassersportvereine aus Wilhelmsburg protestiert hatten. Tatsächlich wird die Schleuse überwiegend von Freizeitskippern genutzt, aber gelegentlich auch von Baufahrzeugen und Pontons. Seit einigen Jahren gibt es in den Sommermonaten zudem wieder Kanalfahrten vom Jungfernstieg bis in den beschaulichen Kanal. Und solche Barkassenfahrten sollen in Zukunft noch viel mehr angeboten werden. "Durch die Schleuse wird dann die Wilhelmsburger Wasserwelt erschlossen", sagt Ina Heidemann, Sprecherin der Planungsgesellschaft für die Internationale Gartenschau (igs), die 2013 parallel zu Internationalen Bauausstellung in Wilhelmsburg stattfinden soll.

Ziel dafür ist unter anderem, dass zu beiden Ausstellungen Barkassen von den Landungsbrücken bis unmittelbar ans Ausstellungsgelände beim Bürgerhaus fahren können. Ein neuer Anleger ist dort gerade im Bau. Und auch der Aßmannkanal und die Wettern werden nach Auskunft der igs-Gesellschaft derzeit als Verlängerung des Ernst-August-Kanals ausgebaut, um sie befahrbar zu machen. Zusammen mit verschiedenen Barkassen-Unternehmen werde zudem gerade an einem Konzept erarbeitet, wie Fahrpläne nach Wilhelmsburg aussehen könnten. "Für die igs und möglicherweise auch für die Zeit darüber hinaus", wie igs-Sprecherin Ina Heidemann sagt.

Mit ihrer Größe wäre die neue Schleuse für mehr Ausflugsschiffe und Fähren jedenfalls gerüstet, heißt es bei der HPA, die nun mit deutlich mehr Schleusungen als bisher rechnet.