Tempolimits, Blitzer-Ampeln und neue Abbiegeregelungen? Das Bezirksamt Nord arbeitet an einem konkreten Entwurf. Tempo 30 ist das Ziel.

Eppendorf. Blumenkübel zur Geschwindigkeitsreduzierung werden in Zukunft nicht auf der Eppendorfer Landstraße stehen - so viel sei klar. "Aber sonst ist alles noch offen", sagt Wolfgang Kopitzsch (SPD), Bezirksamtsleiter Nord. "Wir denken derzeit noch über die konkreten Maßnahmen nach." Im November sei aber mit einem Entwurf zu rechnen.

Nach einem schweren Unfall mit vier Toten an der Kreuzung Eppendorfer Landstraße/Lenhartzstraße im März dieses Jahres war es zu einer Diskussion um die Verkehrssituation und Sicherheit an dieser Stelle gekommen. Eine Bürgerinitiative forderte einen Kreisverkehr. Die Koalition aus SPD und FDP im Bezirk beschloss schließlich ein ganzes Maßnahmenpaket für die Kreuzung. Es beinhaltete Tempolimits, Blitzer-Ampeln und neue Abbiegeregelungen. Im Juli erteilte der Senat den Plänen eine klare Absage. Die Gestaltung der Kreuzung sei "nicht ursächlich für den Unfall und bietet daher keinen Anlass für Verkehrsbeschränkungen", stand in der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des GAL-Abgeordneten Till Steffen. Denn ein Großteil der betroffenen Straßen sind Hauptverkehrsstraßen - und damit Sache der Stadt. Nur die Eppendorfer Landstraße, für die damals die Umwandlung in einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich beschlossen wurde, ist eine Bezirksstraße.

"Praktisch sind dort schon jetzt maximal 30 Stundenkilometer möglich", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Domres. "Wir wollen dort eine Situation wie in der Mönckebergstraße." Für Christoph Ploß, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bezirksfraktion, ist das keine Lösung. "Wir lehnen das komplett ab", sagt Ploß, der eine Kleine Anfrage zur Zukunft der Straße gestellt hat. "Das behindert den Verkehrsfluss - auch in der Umgebung - und würde zu einem Verkehrsinfarkt führen."