Die Aktienkurse fallen - und die Talfahrt dürfte anhalten

Die gute Nachricht vorweg: Der Crash an den weltweiten Börsen ist gestern ausgeblieben. Der von mehr oder weniger kompetenten Menschen vorausgesagte schwarze Montag war im Nachhinein "nur" ein Zitter-Montag mit zum Teil kräftigen Kursabschlägen. Allerdings gibt es ja bekanntlich noch einen Dienstag, einen Mittwoch, eine nächste Woche sowie viele kommende Monate. Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Talfahrt an den internationalen Börsen noch lange nicht beendet ist.

Eine gefährliche Nervosität hat die Börsianer erfasst. Viele fragen sich längst nicht mehr, ob, sondern nur noch wann sie ihre Aktien losschlagen sollen. Zwar hofft das Gros der Marktteilnehmer, dass es sich nur um eine kurzzeitige Korrektur der Kurse handelt, die mit Blick auf den rasanten Höhenflug an der Börse seit Anfang 2009 durchaus ihre Berechtigung hätte. Aber die beinahe täglichen Schreckensmeldungen aus der mittlerweile kaum noch zu verstehenden Welt der Wirtschaft lassen die Nervosität steigen und die Kurse bröckeln.

Der Kleinanleger sitzt derweil zu Hause und weiß nicht so recht, was er tun soll. Verkaufen? Oder ist es dafür schon zu spät? Halten? Oder setzt sich die Talfahrt noch längere Zeit fort? Zukaufen? Daran denken wohl derzeit die wenigsten.

Der beste Tipp, der auch durch frühere Krisen getragen hat, heißt: Ruhe bewahren. Solange die Papiere von soliden Unternehmen mit Wachstumsperspektiven stammen und es sich um eine langfristige Anlage handelt, ist das Risiko überschaubar. Wer allerdings in den kommenden Monaten seine Aktien dringend zu Geld machen muss, hat ein nicht zu unterschätzendes Problem. Schließlich dauerte es beim letzten Börsenabsturz auch mehr als drei Jahre, bis das alte Kursniveau wieder erreicht wurde.

Wer keine Aktien besitzt, kann sich derweil nur auf den ersten Blick glücklich schätzen. Denn nicht nur die Rendite der eigenen Lebensversicherung wird unter der Börsentalfahrt leiden. Fast immer nehmen die Aktienmärkte auch die Entwicklung der realen Wirtschaft vorweg. Es könnte also noch ungemütlich werden - selbst abseits des Börsenparketts.