Altstadt. Es war ein Hin und Her auf der Alster. Im wahrsten Sinne des Wortes. Doch ist hier nicht nur von den Knien der Styropor-Nixe die Rede, die gestern ihren Liegeplatz des Öfteren wechselten. Auch die Behörden waren sich lange Zeit uneins darüber, ob sie das Kunstwerk auf dem "heiligen" Gewässer genehmigen sollten.

Heilig - genau das ist die Alster nämlich für Markus Schreiber (SPD), der den freien Blick aufs Rathaus in Gefahr sieht. Deshalb hatte der Leiter des Bezirksamts Mitte bis zuletzt gehofft, dass es dem Initiator Oliver Voss nicht gelingt, die "Badende" zum Schwimmen zu bringen. Zumindest am Montag schien Schreibers Hoffnung noch aufzugehen. Seit gestern Nachmittag hält sich die Nixe nun aber ganz von alleine über Wasser. Des einen Leid ist des anderen Freud: Volker Dumann, Sprecher der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), ist glücklich über das "witzige Kunstobjekt". Genau wie auch Senatskanzlei und Kulturbehörde gab die BSU ihr Einverständnis. Schreiber allerdings weigerte sich weiterhin beharrlich, die Lombardsbrücke für einen Kran frei zu geben. So konnte Voss die Nixe nicht wie ursprünglich geplant von dort aus ins Wasser lassen. Baden ging sie schließlich am Jungfernstieg.

Bereits gestern Morgen schien es kurzzeitig so, als läge die Dame in perfekter Position. Arbeiter zogen die Knie der "Badenden" dann aber wieder zurück an Land. Was der Grund war, darüber hüllte Voss sich in Schweigen. "Am Abend wird sie schwimmen", versprach er nur. Voss sollte recht behalten. Neun Tage lang wird die Nixe nun noch auf der Binnenalster zu sehen sein.

Künstlerisch umgesetzt hat seine Idee der Dresdener Figurenbauer Peter Ardelt. Eine Kosmetikmarke, die kürzlich in Hamburg eingeführt wurde, finanziert das Projekt.