Der Tunnel in 25 Meter Tiefe wurde in einem Einfamilienhaus-Gebiet vor vier Wochen gebaut - und ist vermutlich der Grund für die Senke.

Hamburg. 50 Zentimeter Durchmesser und 50 Zentimeter Tiefe - so groß ist jene Senke, die eine Luruper Familie am Sonnabend im Rasen ihrer Nachbarin entdeckte. Die Senke liegt in einem Einfamilienhaus-Gebiet direkt über einem Tunnel für den European-XFEL-Beschleuniger des Forschungszentrums Deutsches Elektronen-Synchrotron (Desy). Der Tunnel in 25 Meter Tiefe wurde an dieser Stelle vor vier Wochen gebaut - und ist vermutlich der Grund für die Senke.

"Trotz ihrer geringen Größe nehmen wir das erneute Auftreten einer kleinen Bodenabsenkung, dieses Mal mitten in einem Wohngebiet, sehr ernst", sagte Andreas Schwarz von der Firma European-XFEL. Er ergänzte: "Nach der ersten Analyse gehen die Experten aber davon aus, dass diese Senke keine weiteren Auswirkungen haben wird." Der Bereich sei abgesperrt worden und werde nun analysiert und verstärkt überwacht. Man gehe von einer besonderen geologischen Bodenformation aus, die das Absacken begünstigt haben könnte.

Bereits im vergangenen November hatte sich nach Desy-Tunnelarbeiten der Boden einer Pferdekoppel in Osdorf abgesenkt. Dabei war eine etwa 1,20 Meter tiefe und rund 15 Quadratmeter große Senke entstanden. Auch damals waren spezielle geologische Beschaffenheiten des Bodens als Grund genannt worden.

Die European-XFEL-Tiefbauarbeiten haben im Januar 2009 begonnen und sollen bis 2013 dauern. Die 3,4 Kilometer lange Anlage verläuft von Bahrenfeld bis Schenefeld.