Dreimal hatte der Nabu bereits auf nicht ordnungsgemäße Einleitungen von der Baustelle in den Bach Düpenau hingewiesen.

Hamburg. "Mehrmals in diesem Jahr wurde die wasserrechtliche Erlaubnis missachtet, nach der weder Sedimente noch Schadstoffe in die Düpenau eingeleitet werden dürfen", sagt Alexander Porschke, Zweiter Vorsitzender des Nabu Hamburg. Das Gewässerbett sei dadurch jetzt mit feinen Tonpartikeln bedeckt. Schadstoffe könnten nicht zurückgehalten werden. Dies sei eine schwere Belastung für Tiere und Pflanzen.

"Wir haben ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung eingeleitet", bestätigt Polizeisprecher Andreas Schöpflin auf Abendblatt-Nachfrage. Am 18. November ist eine entsprechende Anzeige bei der Polizei eingegangen. Petra Folkerts, Sprecherin des XFEL-Projekts von Desy, bestätigt, dass Nabu-Mitarbeiter am 11. November den Ausfall der Filteranlage bemerkt hatten. Die Anlage soll das anfallende Grund- und Oberflächenwasser aus sechs Baugruben von Sedimenten befreien. Laut Folkerts sei weniger als sechs Tage lang ungefiltertes Wasser eingeleitet worden.

Am kommenden Dienstag würde eine neue Filteranlage mit einem verbesserten Warnsystem in Betrieb genommen. Bis dahin werde das anfallende Wasser in Rückhaltebecken gesammelt. Das Bezirksamt Altona hat angeordnet, dass das Bauunternehmen eine mobile Kläranlage in Betrieb nimmt. "Wir haben zudem ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet", sagt Sprecher Rainer Doleschall. Desy baut noch bis 2014 an dem Milliardenprojekt XFEL, einem 3,4 Kilometer langen, unterirdisch installierten Röntgenlaser.