Drei freie Tage erwarten die Hamburger. Zeit für frische Luft und Kirchgang, die sich manchmal sogar verbinden lassen. Besser, als im Stau zu stehen

Hamburg. Pfingsten löst bei den meisten Menschen ein entspanntes Lächeln aus. Das hat zwei Gründe: Das Wochenende erstreckt sich über drei Tage und das Wetter soll, wie schon oft um diese Jahreszeit in der Vergangenheit, auch diesmal recht freundlich werden. Von ein paar Schauern abgesehen wird häufig die Sonne scheinen.

Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, wird in vielen Kirchengemeinden gefeiert. Eine der schönsten Arten, einen Ausflug in die Natur und einen Gottesdienst zu verbinden, wird in diesem Jahr in Norderstedt geboten. Im "Himmelszelt", einer transparenten Kuppelkirche auf der Landesgartenschau, feiert Pastor Gunnar Urbach ein Tauferinnerungsfest. Getaufte Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich durch ein Wasserkreuz an ihre eigene Taufe erinnern lassen.

Für den Gottesdienst braucht man eine Eintrittskarte für die Landesgartenschau. Die 15 Euro lohnen sich nicht nur wegen des ungewöhnlichen Gottesdienstes. In den drei Parklandschaften auf 72 Hektar blühen über 200 000 Blumen.

Doch auch der Wald und die Kirche lassen sich verbinden. In Stodthagen in der Gemeinde Felm nördlich von Kiel lädt der nordelbische Bischof Gerhard Ulrich zu einer zweistündigen Pilgerwanderung zum Thema "Schöpfung bewahren" ein. Beginn ist um 15 Uhr, an den verschiedenen Stationen gibt es kleine Andachten, Lesungen und musikalische Einlagen, um Schöpfer und Schöpfung zu loben.

Und es gibt auch ganz weltliche Bräuche zu Pfingsten, wie das Pfingstbaumpflanzen. Es entspricht etwa der Tradition in Süddeutschland, einen Maibaum aufzustellen - auf Norddeutsch und mit leichter Verspätung. Die Veranstaltung im Juni wird noch in einigen Regionen gepflegt. So wird etwa in Müden in der Lüneburger Heide am heutigen Sonnabend ab 18 Uhr eine frisch geschlagene Birke auf dem Dorfplatz aufgestellt. Das Ganze wird mit einem entsprechenden Festprogramm umrahmt, organisiert vom Verkehrsverein.

Auch innerhalb der Hamburger Stadtgrenzen bietet das Pfingstwochenende viel Entspannung unter freiem Himmel. Neben dem HafenCity-Fest "Brückenschlag" (siehe Magazin) beispielsweise Fahrradtouren, auch gen Süden auf die Elbinsel. Anlässlich der Internationalen Bauausstellung im Jahr 2013 steht auf der Veddel das IBA DOCK, ein schwimmendes Ausstellungsgebäude. Die futuristische Info-Insel ist auch am Pfingstsonntag und -montag bis 18 Uhr geöffnet, und jeweils um 15 Uhr findet eine kostenlose Führung statt. Die Eindrücke lassen sich bei einer Fahrrad-Rundtour über IBA-Gelände und Elbinsel vertiefen. Wer kein eigenes Fahrrad hat, kann sich eines mit oder ohne Elektromotor für 1,50 Euro pro Stunde am IBA DOCK leihen.

Für Radfahrer mit mehr Puste lässt sich die Strecke auf das Hafen-Gebiet ausweiten.

Die Hamburg Port Authority hat eine Karte mit der "Hafen Erlebnisroute" vom Kutterhafen auf Finkenwerder bis zum Harburger Binnenhafen entwickelt. Die insgesamt 45 Kilometer können in einem Rutsch oder in Etappen abgestrampelt werden. Start und Ziel sind frei wählbar. Die Strecke führt unter anderem vorbei an der Container-Verladung, am Hafenmuseum am Schuppen 52.

Wer am Wochenende allerdings mit dem Auto die Stadt verlässt, muss sich auf teils starke Verkehrsbehinderungen einstellen. Mehrere Baustellen auf den Autobahnen sind dafür verantwortlich (siehe Karte). "Wer gute Ortskenntnisse hat, sollte von vornherein über die Landes- und Kreisstraßen ausweichen", empfiehlt Matthias Schmitting, Sprecher des ADAC in Hamburg. Er erwartet vor dem Elbtunnel in Richtung Süden bis zu 15 Kilometer Stau. In der Gegenrichtung können es am Sonnabend bis zu zehn Kilometer werden. Auf der A 1 kann sich der Verkehr aufgrund der Baustellen zwischen Hamburg und Maschen auf acht bis zwölf Kilometern stauen, in Richtung Lübeck in Höhe Reinfeld auf bis zu acht Kilometern. Fünf bis acht Kilometer Stau erwartet der ADAC auf der A 24 in Höhe Reinbek in Richtung Berlin. Und wegen einer Baustelle zwischen Geesthacht und Bergedorf auf der A 25 ist dort mit bis zu vier Kilometern stockendem Verkehr zu rechnen.

Der ADAC-Sprecher empfiehlt, bei den Staus vor dem Elbtunnel nicht über die Stadt auszuweichen. "Die Autofahrer sollten auf der Autobahn bleiben. Dort geht es am Ende schneller voran als in der Stadt."