Hamburg/Berlin. Die ökologische Lebensmittelwirtschaft sieht in der Kontamination von Lebensmitteln mit EHEC-Erregern kein spezifisches Bio-Problem. Es sei ärgerlich, "wenn Einzelne das Produktionssystem des ökologischen Landbaus und das Infektionsgeschehen in Zusammenhang zu bringen versuchen", sagte der Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein. In keinem der EHEC-Fälle seit Entdeckung des Erregers in den 90er-Jahren habe ein Zusammenhang zu einer bestimmten landwirtschaftlichen Produktionsweise bestanden, fügte er hinzu. Soweit die Ursachen gefunden worden seien, habe es sich um ungenügende Beachtung von Hygieneregeln bei der Erzeugung oder Verarbeitung von Lebensmitteln gehandelt.

Löwenstein sagte, auch die Betriebe der ökologischen Lebensmittelwirtschaft würden sich mit allen ihren Möglichkeiten an der Suche nach den Ursachen der Infektion beteiligen. So ließen bereits viele Gemüsebauern Proben ihrer Erzeugnisse untersuchen. Der Verband erklärte sich mit spanischen Gemüseerzeugern solidarisch, die auf ihre enormen wirtschaftlichen Verluste hingewiesen hätten. Auch die deutschen Biobauern seien wie die konventionellen Gemüsebauern hart von den Verkaufseinbrüchen betroffen.