Ein Kommentar von Matthias Rebaschus

Hamburg wird die Hauptstadt der blauen Striche. Nun sollen farbige Linien auf den Innenstadt-Fußwegen überall dort gezogen werden, wo die Wirte verbotenerweise Tische und Stühle aufstellen. Das mag von Amts wegen eine simple Lösung sein. Alles, was dem Amt nicht passt, wird in Zonen eingeteilt. Dem Auge und dem gesunden Menschenverstand widerstrebt eine derart massive Zoneneinteilung.

Es wirkt hilflos und hinterlässt den Eindruck übertriebener Bürokratie. Im günstigsten Falle übersehen Touristen die Blau-Zonen oder verstehen sie nicht.

Hat das Bezirksamt Mitte wirklich keine anderen Möglichkeiten, das Problem elegant, wirkungsvoll und ohne optische Übertreibung zu lösen? Doch. Es gibt Wegewarte. Es gibt den Bezirklichen Ordnungsdienst (BOD). Und es gibt den normalen Weg der Mahnung - per Brief an den Wirt, der eine Sondernutzung hat. Ein Amt kann so Fristen setzen und sanktionieren. Nichts anderes sind Mahnungen, die jeden von uns treffen können, als Knöllchen zum Beispiel. Sondernutzungen kann man übrigens auch wieder entziehen - was die wohl wirkungsvollste Sanktion darstellt.

Wie unelegant die blauen Zonen sind, zeigt auch die Tatsache, dass andere Bezirke der Idee nicht folgen.