Ein Kommentar von Alexander Laux

Bis zu 25 Millionen Euro lässt sich der FC Bayern also mit Manuel Neuer einen Spieler kosten, der eine Saison später für null Euro zu bekommen gewesen wäre. Eigentlich ein Wahnsinn - aber ein nachvollziehbarer, schließlich richten sich die kurzfristigen strategischen Überlegungen auf den 29. Mai 2012 aus. Dann wird in der heimischen Allianz-Arena das Finale der Champions League ausgetragen. Mit einem der besten Torhüter der Welt steigen die Chancen um ein paar Prozentpunkte, aktiver Teil dieses Endspiels sein zu dürfen.

Dank dieses Königstransfers festigt der Rekordmeister zudem seinen Status als FC Deutschland. Mit Neuer, Lahm, Badstuber, Müller, Schweinsteiger, Kroos, Gomez und auch Klose (sollte dieser verlängern) bilden die Münchner Spieler das Gerüst für Joachim Löws Team, das in einem Jahr um den EM-Titel sowie 2014 in Brasilien um die WM-Trophäe kämpfen soll. Wenn das Pokerspiel mit Manchester City um die Ablöse erfolgreich beendet ist, wird mit dem früheren Hamburger Jerome Boateng ein weiterer DFB-Spieler hinzustoßen, dem in der Innenverteidigung mit Recht eine große Zukunft vorhergesagt wird.

Diese Häufung deutscher Spitzenkräfte festigt einerseits die nationale Machtstellung der Bayern. Umgekehrt profitiert auch die Nationalmannschaft von dieser Entwicklung, beweisen doch die spanischen Erfolge, dass es sich auszahlt, wenn viele Auswahlspieler für nur zwei Klubs (FC Barcelona, Real Madrid) spielen. Allerdings muss Bayern-Coach Jupp Heynckes, 66, beweisen, dass er das Tempo von "Entwicklungshelfer" Löw mitgehen kann.