Nach dem Herztod des jungen Fußballers aus Pinneberg diskutiert die Sportszene. Moderne Defibrillatoren können sogar von Kindern bedient werden.

Hamburg. Nach dem plötzlichen Herztod eines 18 Jahre alten Fußballers aus Pinneberg (wir berichteten) ist in der Fußballszene eine Diskussion über die allgemeine Einführung von Defibrillatoren an Sportplätzen entbrannt.

Ein derartiger Vorfall könne sich jederzeit wiederholen, "deshalb muss man jetzt handeln", sagt der Geschäftsführer des SV Lurup, Werner Schönau. Der Sportausschuss der Bezirksversammlung müsse sich mit dem Thema beschäftigen, fordert er. "Zunächst werden wir dem Sportreferat Altona auf jeden Fall vorschlagen, die Geräte zur Standardausrüstung für Platzwarte zu machen", sagt Schönau.

Beim Hamburger Fußballverband (HFV) hält man dagegen eine "Defibrillator-Pflicht" für nicht umsetzbar. Für kleinere Vereine seien die Geräte kaum bezahlbar. Darüber hinaus müssten regelmäßig Kontrollen durchgeführt werden, sagt Carsten Byernetzki, Sprecher des HFV. Wenn Vereine die Initiative ergreifen, sei das "begrüßenswert". Daraus jedoch eine Pflichtveranstaltung zu machen, das sei "der falsche Weg".

Defibrillatoren können bei Herzkammerflimmern eingesetzt werden. Mit einem gezielten Stromstoß beenden sie das Flimmern, und das Herz kann wieder normal schlagen. Moderne Versionen dieser Geräte sind automatisiert und können sogar von Kindern bedient werden. Ab rund 600 Euro sind die Geräte jeweils im Fachhandel erhältlich.

Beim ETV in Eimsbüttel hat man Ende 2009 bereits sehr positive Erfahrungen mit einem mobilen Defibrillator gemacht. Damals war es vier Jugendlichen und einem Trainer gelungen, einen Tennisspieler nach einem Herzinfarkt mit dem Gerät wieder zurück ins Leben zu holen.