Die Reparaturen dauern an: Brandmeldekabel, Rauchklappen und Lautsprecher wurden beschädigt. Autofahrer müssen mit Staus rechnen.

Othmarschen. Die vierte Elbtunnelröhre bleibt vorerst geschlossen. Auch zwei Tage nach dem Lkw-Brand ist immer noch nicht absehbar, wann der Verkehr dort wieder fließen kann. Es kam daher am Freitag auf der A 7 zu kilometerlangen Staus. Auch in der kommenden Woche müssen Autofahrer mit Behinderungen rechnen.

Am Freitag haben die ersten Reparaturarbeiten am Asphalt und an den Tunnelwänden begonnen. "Die Arbeiter sind Tag und Nacht im Einsatz", sagte Helma Krstanoski, Sprecherin der Stadtentwicklungsbehörde. Auf einer Länge von 50 Metern seien Brandmeldekabel, Rauchklappen und Lautsprecher beschädigt worden. Möglicherweise werde erst Anfang der Woche klar sein, was alles repariert werden muss.

Bis dahin stehen je Fahrtrichtung lediglich zwei Spuren zur Verfügung. Der Verkehr staute sich daher vor dem Tunnel auf zwölf Kilometern in Richtung Süden und zehn Kilometern in der Gegenrichtung. Der Ausweichverkehr führte zu etlichen Staus und Behinderungen in der Stadt.

Dennoch herrscht große Erleichterung über den glimpflichen Ausgang des Tunnelfeuers. Die Zugmaschine eines Getreidelasters war am Donnerstag wegen eines technischen Defekts in Brand geraten. Von den 150 Menschen, die sich zur Unglückszeit im Tunnel befanden, wurde niemand verletzt. Meldungen über eine Rauchvergiftung und einen Herzinfarkt bestätigten sich nicht. "Wir sind sehr zufrieden, dass alles so gut geklappt hat", sagte Baubehördensprecherin Krstanoski.

Der giftige Rauch sei wie mit einem Staubsauger von der Unglücksstelle über die Ablüftung aus dem Tunnel herausgesaugt worden. Nur zu vermuten sei, was passiert wäre, wenn der Lastwagen in einer der noch nicht modernisierten Röhren gebrannt hätte, sagt Krstanoski. Möglicherweise hätten mehrere Menschen Rauchvergiftungen erlitten. Neben der 2002 eingeweihten vierten Röhre ist auch die zweite Röhre bereits auf dem neuesten Stand. Die dritte wird derzeit modernisiert, die erste soll bis 2012 den jüngsten Sicherheitsstandards entsprechen.

+++ Abendblatt-Tipps gegen Stau +++

Dass niemand verletzt wurde, ist auch dem Sicherheitskonzept der Feuerwehr zu verdanken. Je drei Beamte sind samt Tanklöschfahrzeug rund um die Uhr an jeder Tunnelseite stationiert. Ein weiterer sitzt in der Leitzentrale. Im Tunnel sind alle 100 Meter Hydranten angebracht. Als der Lastwagen am Donnerstag um 14.02 Uhr zu brennen begann, dauerte es nur drei Minuten, bis der Rettungseinsatz startete.

Nachdem alle Autos vor dem brennenden Lkw den Tunnel verlassen hatten, fuhren die Feuerwehrleute aus Richtung Süden in die Röhre. Aus Norden bahnte sich die zweite Mannschaft mit Lautsprecherdurchsagen ihren Weg. Die Autofahrer bildeten daraufhin eine Gasse zum Wrack. Nach einer knappen halben Stunde hatten die Retter die Flammen schließlich gelöscht.

Für die war das Feuer nicht nur wegen des Ortes außergewöhnlich. Ihr Einsatzleiter war diesmal Feuerwehrchef Klaus Maurer. Herausragende Notfälle werden stets vom obersten Feuerwehrmann koordiniert. Und der verließ offenbar sehr gern seine Amtsstube. "Meine Haupttätigkeit ist natürlich die Verwaltung", sagte Maurer dem Abendblatt. "Aber solche Einsätze sind das Salz in der Suppe."