Zur Katastrophe in Fukushima kommt ein Informationsdesaster

Während in Deutschland die Emotionen hochkochen, folgen in Japan nur ein paar Hundert den Anti-Atomkraft-Demos. Dennoch scheint auch unter den gebeutelten Bewohnern des Katastrophenlandes die tief verwurzelte Geduld in Unmut umzuschlagen. Das Rekord-Beben und die Todeswelle wurden noch als Schicksal begriffen, gegen die der Mensch am Ende ohnmächtig ist. Aber im Wirrwarr der Fukushima-Schreckensnachrichten wird deutlich: Die Informationspolitik über die Ereignisse in den Unglücks-Reaktoren ist ein hausgemachtes Desaster. Was spielt sich dort wirklich ab? Wie gefährlich sind die erhöhten Strahlen? Alle schrecklichen Details müssen endlich auf den Tisch.

Und damit sich kein Land und kein Kraftwerksbetreiber mehr herausmogeln kann, müsste eine internationale Atom-Einsatztruppe her, die schnell helfen kann und kein Interesse an Vertuschung hat. Denn selbst wenn einzelne Länder aus der schlecht beherrschbaren Technologie aussteigen, wird die Welt noch über Generationen mit dem Risiko weiterer Tschernobyls und Fukushimas leben müssen.