Eine Glosse von Nico Binde

In den vergangenen 48 Stunden brachten Umfragen allerhand Erstaunliches ans Licht. Erstens: Zwölf Prozent aller Angestellten erwarten im Jahr 2011 eine Gehaltserhöhung. Zweitens: Drei Viertel aller Deutschen halten an ihrer Lebensversicherung fest. Drittens: Jeder fünfte Bundesbürger hat schon mal eine virtuelle Freundschaft im Internet gekündigt.

Doch der wahre Umfrage-Knaller kommt aus München. Dort wird nämlich glaubhaft versichert, dass Hamburg die deutsche Skifahrerhochburg ist. Ja, genau, dieses Hamburg - Stadt an der Elbe, Tor zur Welt, Perle der norddeutschen Tiefebene. Laut Befragung sind 15 Prozent der Hamburger aktive Skiläufer. Nirgendwo sonst in Deutschland ist der Anteil an Biathleten, Abfahrern und Schneeschuhwanderern so hoch wie hier. Wenn man so will, ist Hamburg einsame Zugspitze.

Findige Wahlkampfstrategen würden an dieser Stelle fragen: "Und nu?" Aber ein erfolgversprechenderer Plan ist, die unverhoffte Vormachtstellung zu nutzen, solange sich die gegrämte Wintersportkompetenz in Sachsen, Bayern und Thüringen noch fragt, wie das passieren konnte. Konzepte müssen her, um Hamburg behutsam zum Kitzbühel des Nordens aufzubauen. Insofern kann der Plan nur lauten: Die Harburger Berge zum Mittelgebirge aufschütten! Das Sesselliftnetz verdichten! Jedem Hamburger Kind ein Ski, besser wären zwei!

Ob die Begrüßungsfloskel "Moin" abgeschafft und durch "Servus" ersetzt wird, müssen allerdings Umfragen zeigen. Bis dahin: Hals und Beinbruch!