Über SPD-Versprechen lässt sich streiten. Unseriös sind sie nicht.

Wenn die Hamburger CDU einen Film über den SPD-Spitzenkandidaten drehen müsste, hätte der in Anlehnung an einen Streifen von 1968 wohl den Titel "Olaf Scholz ist nicht zu fassen". Mal kommt der SPD-Chef der Ahlhaus-Partei zuvor - wie bei der Nominierung von Handelskammer-Präses Frank Horch -, mal entwischt er ihr - wie bislang auf die Frage, wie er seine Versprechen finanzieren will. Und als die CDU Hoffnung schöpfte, Scholz mit dieser Frage doch in die Enge treiben zu können, stellte der sich und legte die Zahlen vor.

Nun ließe sich trefflich streiten, welcher Posten in dem SPD-Konzept wie viel einspart und welche Maßnahme überhaupt sinnvoll ist. Einen bereits begonnenen Behördenneubau zu stoppen, der ein zentraler Baustein im Konzept zur Stärkung Wilhelmsburgs ist, ist unsinnig. 250 überflüssige Stellen pro Jahr in einer 65 000-Köpfe-Verwaltung zu suchen, die sich immer noch zu oft mit sich selbst beschäftigte, ist dagegen sinnvoll.

Diese Auseinandersetzung muss im Wahlkampf fortgesetzt werden. Festzuhalten bleibt aber: Selten hat eine Oppositionspartei so konkrete Finanzierungspläne vorgelegt. Der pauschale Vorwurf, das SPD-Programm sei unseriös, trägt nicht.