Hamburger Behörde nimmt Probleme der Autofahrer nicht ernst

Wenn irgendetwas nicht klappt, dann ist das noch lange kein Problem. Jedenfalls nicht für den verantwortlichen Politiker. Sein Problem wird es erst dann, wenn jeder merkt, dass es nicht klappt. Zum Beispiel, weil es in der Zeitung stand. In solchen Fällen geschieht dann Folgendes: Erstens: sofortige Abhilfe versprechen. Zweitens: hoffen, dass nie wieder jemand danach fragt.

Was die KOST betrifft, Hamburgs Koordinierungsstelle für Baustellen, hat man in der Stadtentwicklungsbehörde vergeblich gehofft. Vor zwei Monaten war herausgekommen, dass die Abteilung aus nur drei Mitarbeitern besteht - aber fast 3000 Baustellen pro Jahr koordinieren soll. Die damalige Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) versprach auch schnelle Besserung und einen zusätzlichen Mitarbeiter - mit dem Ergebnis, dass die personelle Ausstattung seitdem nicht besser, sondern sogar schlechter geworden ist. Denn der Chef der Mini-Abteilung schmiss hin und wechselte ins Bezirksamt.

Anja Hajduks Problem ist das nicht mehr, sie ist nicht mehr im Amt. Das Problem haben Hunderttausende Autofahrer, die in häufig vermeidbaren Staus stehen. Dass deren Sorgen offensichtlich nicht ernst genommen werden, ist ärgerlich. Dass die Behörde ihre eben erst gemachten Zusagen nicht einhält, ist mehr als ärgerlich: Es ist eine Frechheit.