Ein Kommentar von Sascha Balasko

Es kann schon recht schmerzhaft sein, wenn man den wunden Punkt trifft. Eigentlich ist es um die innere Sicherheit in Hamburg nicht mal schlecht bestellt. Seit 2002 sinkt die Kriminalität - trotz zahlloser Einbrüche, brennender Autos und Jugendgewalt. Und es ist unbestritten, dass es die CDU-geführten Senate waren, die für die höhere Sicherheit verantwortlich sind. Genau deshalb plakatierte die Union im Wahlkampf 2008 noch den Slogan "Pass auf, Hamburg" und verwies auf die eigene Erfolgsgeschichte.

Da muss der Umstand, dass heute immer weniger Polizei auf Hamburgs Straßen präsent ist, der CDU überaus unangenehm sein. Und es ist nicht verwunderlich, dass die SPD diese Karte ausspielt. Auch polizeiintern ist der Missmut darüber nicht mehr zu überhören, dass Wachen zusammengelegt worden sind, an Bürgernahen Beamten sowie Außenstellen der Wachen gespart wird.

Insgesamt hat die Zahl der Beamten zwar zugenommen. 655 mehr sind es als noch 2002. Doch an den Wachen sind diese Kräfte offenbar nicht gelandet, sondern oftmals in irgendwelchen Organisationsbereichen im Präsidium. Dort managen sie etwa Einsätze der Polizei. Das ist fraglos wichtig. Doch wenn Polizei in der Öffentlichkeit weniger sichtbar wird, schwindet auch das Sicherheitsgefühl. Der gute Ruf der Polizei könnte in Gefahr geraten.

In diesem Wahlkampf wird das noch keine Rolle spielen - innere Sicherheit ist bislang kein großes Thema. Aber das kann sich schnell ändern.