Kopper und Nonnenmacher lehren die Politik Verantwortung.

Banker und Politiker haben eines gemein - im Ansehen der Bevölkerung stehen sie ganz unten. Wer die HSH-Nordbank-Affäre der letzten Monate erlebt hat, wird die verbreiteten Vorurteile bestätigt sehen. Auf der einen Seite populistische Politiker-Posen, auf der anderen eine bizarre Selbstherrlichkeit der Banker. Nun hat der HSH-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper die Ablösung des Vorstandschefs Dirk Jens Nonnenmacher als "Rachefeldzug der Politik" beschrieben. Was wie eine Attacke klingt, ist leider eine zutreffende Beschreibung der Wirklichkeit.

Und es zeigt, wie zerrüttet das Verhältnis zwischen Aufsichtsrat und den Eignern inzwischen ist. Auch wenn Kopper und Nonnenmacher durch ihre Dickköpfigkeit eine Mitschuld an der Eskalation haben - das Versagen der Politik reicht viel weiter. Bei der Ablösung Nonnenmachers ging es der Hamburger GAL und der Kieler FDP zuvorderst um Banker-Bashing. Wer auf diese Branche eindrischt, kann sich billig profilieren und leicht (Prozent-)Punkte machen. Ob dies auch der Sache, der Sanierung der HSH Nordbank, diente, war den verantwortungslosen Populisten leider herzlich egal.

Ausgerechnet zwei Banker zeigen der Politik, wie Verantwortung aussehen kann: Kopper und Nonnenmacher führen ihre Aufgabe, an der das finanzielle Wohl und Wehe der Nordländer hängt, professionell zu Ende.