Ein Kommentar von Alexander Laux

Vier Spiele, vier Siege: Deutschland hat gegen Belgien, Aserbaidschan, Türkei und jetzt im Nachtspiel gegen Kasachstan optimale Voraussetzungen geschaffen für eine Teilnahme an der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine.

Aber mal ehrlich: Die Teilnahme an einer Endrunde ist längst nur noch ein Nebenziel. Den Abstand zu Welt- und Europameister Spanien verringern, um nichts anderes geht es. Der Weg zu diesem Ziel ist eingeschlagen: Das System steht genau wie große Teile der Stammformation. Allerdings bleiben einige Positionen umkämpft: Holger Badstuber könnte sich in den kommenden zwei Jahren als feste Größe neben Per Mertesacker in der Innenverteidigung gegen Jérome Boateng und Heiko Westermann durchsetzen, womit in der Abwehr nur noch die linke Seite vakant wäre. Westermann ist nur eine Notlösung, Marcell Jansens Stärken kommen eher im linken Mittelfeld zum Tragen. Dort muss sich Lukas Podolski erheblich steigern, will er nicht auf Sicht seinen Stammplatz verlieren.

Wer aber höchsten internationalen Ansprüchen genügen will, darf sich solch ein "linkes" Problem nicht leisten. Im modernen Fußball müssen nicht nur die zentralen, sondern auch die Außenpositionen optimal besetzt sein. Der Erfolg der Spanier ist indes auch darin begründet, dass sich die Mannschaft über Jahre einspielen konnte. Nur mit einer mehrwöchigen Vorbereitung ist dieser Rückstand für Löws Team nicht aufzuholen. Die Aufgabe von Joachim Löw wird es deshalb sein, ein Ensemble zu bilden, das sich über eine längere Zeit weiterentwickeln kann, um nach 1996 endlich wieder einen Titel für Deutschland zu gewinnen.