Hamburg. Wieder ein Anschlag auf einen Hamburger Politiker. Unbekannte haben in der Nacht zu gestern das Haus des FDP-Bundestagsabgeordneten Burkhardt Müller-Sönksen mit Steinen und Farbgläsern beworfen. Der 51-Jährige war mit seiner Familie zu Hause; verletzt wurde aber niemand. Mehrere Scheiben wurden zertrümmert, die Farbe beschmutzte die Hauswand und das Esszimmer. Müller-Sönksen sagte, er sei schockiert, dass die Täter seine Familie ins Visier genommen hätten. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus und fahndet nach drei Personen, die mit Fahrrädern geflüchtet sein sollen. Bislang ist offenbar kein Bekennerschreiben eingegangen. Ob die Tat in Verbindung mit dem Schanzenfest am kommenden Wochenende steht, werde geprüft, sagte eine Sprecherin der Polizei.

Die Einsatzkräfte bereiten sich derweil wieder auf heftige Zusammenstöße mit Randalierern aus der linksautonomen Szene vor. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre sei auch in diesem Jahr mit Krawallen beim Schanzenfest zu rechnen, hieß es. Zur Verstärkung wurden auch Hundertschaften aus anderen Bundesländern angefordert. Das Schanzenfest werde zur ersten Bewährungsprobe für den neuen Innensenator Heino Vahldieck (CDU), sagte SPD-Innenexperte Andreas Dressel. Unter dem Titel "Was Innensenator Vahldieck jetzt anpacken muss" präsentierte er einen Zehn-Punkte-Plan. Eine der Forderungen ist ein Verzicht auf weitere Schließungen von Polizeiwachen.