Unterirdische Container müssen ermöglicht werden

Es gibt Haushalte, in denen sich die Bewohner sehr gut überlegen müssen, wann sie was kochen. Der Speiseplan wird akribisch durchgetaktet. Wenn montags der Müll abgeholt wird, gibt es eben nur sonntags Fisch. Schließlich riechen die Reste ziemlich kräftig. Und wer will schon tagelang den fiesen Gestank in der Wohnung haben.

Tatsächlich gibt es in Hamburg noch immer Bürger, die ihren Abfall in der Wohnung bunkern müssen. Sie sammeln ihre roten Säcke in Küche oder Abstellraum, bis die Stadtreinigung sie mitnimmt. Ein unhaltbarer Zustand, der nicht nur die 12 000 betroffenen Haushalte in Hamburg nervt, sondern auch Passanten, die die häufig aufgerissenen Säcke auf dem Fußweg umrunden müssen.

Im Karolinenviertel sind diese Ärgernisse Vergangenheit. Vier große unterirdische Müllcontainer nehmen neuerdings den Müll der Anwohner auf. Wer im Quartier wohnt, bekommt einen Schlüssel und wirft seinen Abfall dann weg, wenn er ihm stinkt. Eine rundum saubere Sache. Warum also nicht überall so?

An der Stadtreinigung liege es nicht, sagen dort die Verantwortlichen. Das Problem liege bei den Bezirken. Die Prüfung für die versenkten Müllcontainer im Karoviertel etwa habe zwei Jahre gedauert, der Einbau nur vier Wochen.

Nun klingt die Zahl von 12 000 betroffenen Hamburger Haushalten, die keine Tonne haben, bei insgesamt 890 000 nicht wirklich dramatisch, aber in einer Stadt, die im vergangenen Jahr eine große Recycling-Initiative gestartet hat, wirken rosa Müllsäcke mehr als veraltet.

Jetzt müssen die Bezirke ran. Sie müssen die betroffenen Straßenzüge Haus für Haus überprüfen. Und unterirdische Container genehmigen, wo immer es geht. Damit nicht mehr die Abholtermine der Stadtreinigung den Speiseplan bestimmen.