Barkassen fahren Wilhelmsburg nicht an, weil die Schleusung eine Stunde dauert. Bald könnte die Zeit auf 20 Minuten verringert sein.

Wilhelmsburg. Durch ihre geringere Leistungsfähigkeit bringt die neue Ernst-August-Schleuse viele Anrainer, Wassersportvereine, Jugendgruppen und Gewerbetreibende auf der Elbinsel Wilhelmsburg in Schwierigkeiten. Zudem bringt sie die Besucher der Internationalen Bauausstellung (IBA) und der Internationalen Gartenschau (igs) um eine Attraktion. Die sollten im kommenden Jahr mit Schiffen zu den Ausstellungen ins Herz der Insel gefahren werden.

Jetzt haben sich die Geschädigten zusammengeschlossen und einen offenen Brief an Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) verfasst. "Wir haben ihn gebeten, sich der Sache anzunehmen, um weitere Schäden abzuwenden", sagt Suzana Dreshai, die den Biergarten Zum Anleger betreibt, der bislang von den Barkassen angesteuert wurde. Doch weil die Barkassenbetriebe ihren Passagieren die bis zu dreimal längeren Schleusungszeiten und die damit verbundenen höheren Fahrpreise nicht zumuten möchten, haben sie die Inselfahrten für dieses Jahr bereits gestrichen. Bei der verantwortlichen Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) zeigt man sich zuversichtlich. "Wir haben die Messergebnisse ausgewertet und werden jetzt die Maschinen umprogrammieren", sagt HPA-Sprecher Alexander Schwertner. Ziel sei, die Schleusungszeiten, die jetzt bis zu einer Stunde betragen können, auf 20 Minuten zu begrenzen. Im Mai sei eine Informationsveranstaltung für die Barkassenbetreiber geplant.

Der Bau der neuen Ernst-August-Schleuse hat 26 Millionen Euro gekostet und 15 Millionen der Ausbau des Aßmannkanals. Mit weiteren Kosten für die Geschwindigkeitsanpassung der Schleuse rechnet die Hafenbehörde nicht. "Das gehört bei einer Inbetriebnahme dazu", sagt Alexander Schwertner. Die Zeiten der alten Schleuse werde man aber nicht erreichen.