Gerlinde Suling kommt rasch mit Menschen in Kontakt. Sie mag den Austausch, besonders mit anderen Kulturen, erzählt offen von sich und hört gerne Geschichten von anderen. Deswegen war die 52-Jährige sofort dabei, als sich die Hamburg-Greeters formierten - Menschen, die Touristen ehrenamtlich, kostenlos und ganz individuell ihre Lieblingsplätze und die schönsten Ecken der Stadt zeigen.

Dabei ist Gerlinde Suling "nur gefühlte" Hamburgerin. Sie wurde in Bremen geboren und wohnt seit zwei Jahrzehnten in Halstenbek, 200 Meter von der Stadtgrenze entfernt. Vor allem die elbnahen Stadtteile Altona und Ottensen haben es ihr angetan. "Ich mag das bunte Gemisch aus Leuten dort, die vielen alternativen Lebensläufe und die originellen Cafés", sagt Suling.

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Sie war schon fast überall auf der Welt und hat darüber auch Diavorträge gehalten. Ihre Lieblingsländer sind Indien und Australien. "Ich habe auf meinen Reisen so viel Input und Tipps von Einheimischen bekommen, das möchte ich nun an Touristen zurückgeben", sagt die selbstständige IT-Beraterin, die für Firmen Computerprobleme aller Art löst. "Computerflüsterin" habe eine Kundin sie kürzlich genannt, weil sie mit viel Geduld und Humor deren PC zum Laufen brachte.

Die Ruhe dafür holt sich die Hobbygärtnerin beim Yoga, das sie seit dem 15. Lebensjahr betreibt. Dazu passt, dass sie sich fast ausschließlich von Bioprodukten ernährt. Am Wochenende geht sie mit Freunden - und künftig vielleicht auch mit Touristen - häufiger zum Geocaching - eine moderne Schnitzeljagd mit GPS-Gerät -, bei der sie immer wieder neue Ecken der Metropolregion entdeckt.