Ruß und Stickoxide: Naturschützer protestieren in Hamburg immer wieder heftig gegen Schiffe, die sehr schwefelhaltige Treibstoffe verwenden.

Hamburg. Nach jahrelanger Diskussion um eine Landstromversorgung will der Senat im April ein Konzept für eine alternative Energieversorgung an Seeschiff-Liegeplätzen vorstellen. Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist da schon deutlich weiter. Wie das Unternehmen mitteilte, werden nun schon 15 Schiffe für einen Landstrom-Anschluss umgerüstet.

Hintergrund: In den USA und besonders im Hafen von Los Angeles ist die Landstrom-Versorgung schon weit ausgebaut. Außerdem gibt es Ankündigungen, wonach der Anschluss dort bald zwingend sein könnte. Auch in Hamburg protestieren Naturschützer immer wieder gegen Schiffe , die im Vergleich zu Kraftwerken und Dieselfahrzeugen sehr schwefelhaltige Treibstoffe verwenden und diese auch zur Energieerzeugung im Hafen nutzen. Dabei werden große Mengen Ruß und Stickoxide freigesetzt. Der Schritt von Hapag-Lloyd zur Umrüstung vieler Schiffe ist nach Angaben des Deutschen Reederverbands allerdings noch kein allgemeiner Trend. Statt Millionen in Landstrom-Anlagen zu investieren, solle Hamburg besser schwefelarmen Treibstoff subventionieren, fordert der Verband.

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Das erste Hapag-Lloyd-Schiff, das nun mit einem Landstrom-Anschluss versehen wird, ist die "Antwerpen Express". Die Umrüstung umfasst laut Reederei eine Anpassung des Bordnetzes an das Landnetz.

Kernstück der Landstrom-Einheit ist zudem ein Container mit notwendigen Kabeln, der auf einem hinteren Stellplatz der jeweiligen Frachter stehen kann und bei Bedarf auch auf einem anderen Schiff platziert werden könnte. Die "Antwerpen Express" wird im April in Hamburg erwartet. Hier soll auch der Umbau erfolgen - der erste Anschluss aber ist erst in den USA möglich, weil es eben das landseitige Gegenstück in Hamburg noch nicht gibt.