Verbraucherzentrale testete Supermärkte in Hamburg auf Nachhaltigkeit. Gekennzeichnete Lebensmittel oft lediglich in Wühlkisten.

Hamburg. Supermärkte in Hamburg erschweren den nachhaltigen Konsum von Lebensmitteln . Zu diesem Ergebnis kommt die Verbraucherzentrale Hamburg nach einem Test bei elf verschiedenen Anbietern. Nur in zwei Fällen entdeckten die Fahnder "effektive Maßnahmen" zum Verkauf von Nahrungsmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum kurz vor dem Ablauf stand. Das beste Angebot, das auch die Note "sehr gut" erhielt, fanden die Verbraucherschützer in einem Rewe-Geschäft - hier standen die Lebensmittel deutlich markiert und preisreduziert in den Regalen. Für "gut" wurde eine Plaza-Filiale befunden, in der die Produkte übersichtlich in einem gemeinsamen Bereich angeboten wurden.

Die weiteren Urteile der Verbraucherzentrale: "Mittelmäßiges Engagement" konstatierten die Tester bei Lidl, Sky, Schlemmermarkt, Netto, Kaufland und Edeka, "wenig Engagement" bei Penny und Aldi Nord. In einem Real-Markt ("sehr geringes Engagement") fanden die Verbraucherschützer gar keine Angebote. Bei den meisten Anbietern lagen gekennzeichnete Lebensmittel lediglich in Wühlkisten.

"Der Handel sollte einen aktiven Beitrag zur Einschränkung der Wegwerfmentalität leisten", sagte Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale. Gerade Produkte mit fast abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum würden von Kunden gekauft, die sparen möchten oder kurzfristig eine Mahlzeit zubereiten wollen.

Rund 20 Millionen Tonnen an Lebensmitteln landen in Deutschland pro Jahr auf dem Müll. Immerhin neun der getesteten Märkte gaben an, nicht mehr verkäufliche Nahrungsmittel an die gemeinnützigen Tafeln weiterzugeben.

Details des Markttests der Verbraucherzentrale finden Sie im Internet unter www.vzhh.de .