Erst kürzlich hatte der Großbrand in Harburg die Feuerwehr auf eine harte Belastungsprobe gestellt. “Feuerwehr von der Stadt sträflich vernachlässigt“.

Hamburg. Die Gewerkschaft Ver.di und Feuerwehrleute kritisieren den Personalmangel bei der Hamburger Feuerwehr. Deutlich geworden sei dieser etwa bei dem Großbrand in Harburg vor einer Woche, sagt Wilhelm Mähler, Chef der Fachgruppe Feuerwehr bei Ver.di. "Hätte es einen weiteren Großeinsatz gegeben, wäre dieser kaum zu bewältigen gewesen."

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Auch die Ver.di-Fachbereichsleiterin Sieglinde Frieß warnt vor weiteren Einsparungen. "Die Feuerwehr wird von der Stadt bereits sträflich vernachlässigt - zulasten der Kollegen und Bürger." Wilhelm Mähler nennt die sogenannten Überlappungszeiten als Beispiel: Durch die Übergabe beim Schichtwechsel arbeite jeder Feuerwehrmann immer 15 Minuten zusätzlich. "Diese Zeit wird seit Mitte 2011 zwar anerkannt, aber die nötigen 39 zusätzlichen Stellen werden nicht geschaffen. Wir fordern, dass diese Mehrzeit auf Arbeitszeitkonten gutgeschrieben wird."

Ver.di kritisiert auch die Abschaffung des "Laufbahnverlaufsmodells". Dadurch sei es viel schwieriger geworden, befördert zu werden. Für junge Kollegen sei das frustrierend. Sie könnten nur befördert werden, wenn jemand in den Ruhestand geht.