Bereits im November hatte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Anzeige erstattet. Querelen im Gastronomieverband gehen weiter.

Hamburg. Die Streitigkeiten im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Hamburg gehen weiter, aber zumindest das Landeskriminalamt (LKA) Hamburg hat seine Ermittlungen abgeschlossen. Das bestätigte Polizeisprecher Mirko Streiber auf Abendblatt-Anfrage: "Es hat sich weder ein Verdacht auf den Verrat von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen noch auf die Entwendung von Unterlagen bestätigt. Deshalb hat das LKA die Ermittlungen eingestellt und die Unterlagen zur Entscheidung an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet." Dazu Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers: "Die Akte liegt uns zur Prüfung vor."

Bereits im November hatte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Gregor Maihöfer Anzeige beim LKA erstattet. Noch auf der Dehoga-Mitgliederversammlung Mitte November hatte Maihöfer behauptet, er habe Hinweise darauf, dass eines seiner Telefone abgehört und Informationen der Presse gesteckt würden. Das hatte Maihöfer auch zuvor dem Abendblatt gesagt und zudem behauptet, dass ein Ordner aus der Buchhaltung entwendet worden sei.

+++ Lustreisen bei der Dehoga: Wirtschaftsprüfer eingeschaltet +++

Außerdem hatte Maihöfer eine Spezialfirma beauftragt, die vergebens versuchte, in den Räumen der Dehoga-Geschäftsstelle an der Hallerstraße Wanzen zu orten. Zu den Kosten für diesen Auftrag wollte sich Maihöfer gegenüber dem Abendblatt nicht äußern.

Unterdessen gehen die Auseinandersetzungen innerhalb des Dehoga weiter. Dabei ging es unter anderen um Reisen von Maihöfer auf die Insel Sylt und zu einem Champions-League-Spiel nach Barcelona - bezahlt von der Gastro GmbH, einer Dehoga-Tochter.

Die Mitgliederversammlung hatte eine Sonderprüfung durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer beschlossen. Doch die hat es bislang noch nicht gegeben, kritisiert Linda Schlüter von der Fachgruppe "Kleine Hotels": "Wir wollen nun schnellstens Klarheit über die finanziellen Aktivitäten unseres Verbandes haben." Außerdem sei bislang noch immer kein Protokoll der Mitgliederversammlung versendet worden, so Linda Schlüter, die das Hotel Hanseatin führt. Dazu Gregor Maihöfer: "Die Prüfung soll voraussichtlich Ende Januar erfolgen." In der nächsten Woche werde das Protokoll versendet.

Einer der härtesten Gegner von Maihöfer ist nach wie vor Claus Berk, Inhaber des Traditionshotels Europäischer Hof: "Ich bin gespannt auf die Ergebnisse der Sonderprüfung. Danach werde ich dann über weitere Schritte nachdenken. Es gibt da mehrere Optionen", kündigte Berk an.