In der IT-Branche herrscht immenser Fachkräftemangel - das gilt besonders für den boomenden Bereich der Computerspiele.

Hamburg. Der Hamburger Onlinespiele-Entwickler Bigpoint ist angesichts seiner rasanten Expansion kräftig auf Personalsuche. "Wir haben rund 100 Stellen zu besetzen. Allein für den Standort Hamburg wollen wir 60 Mitarbeiter in den nächsten 40 Tagen einstellen", sagte Bigpoint-Sprecherin Janine Griffel gestern dem Abendblatt. Gefragt seien vor allem Programmierer und Entwickler.

Die Suche nach den geeigneten Kräften sei nicht leicht, meint Griffel. "Es besteht ein extremer Fachkräftemangel." Der Grund liegt auf der Hand: Die Branche der Onlinespiele wächst seit Jahren immens, wie dies auch an Bigpoint abzulesen ist. Erst vor acht Jahren von Heiko Hubertz gegründet, beschäftigt Bigpoint aktuell 450 Mitarbeiter am Standort Hamburg. Vor Kurzem wurden je ein Büro in Berlin und im Silicon Valley eröffnet.

Bigpoint gehört nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Anbietern browserbasierter Onlinespiele. Die Spiele sind online direkt am Computer abrufbar, ohne den Einsatz von Konsolen oder die Installation von CDs. Insgesamt hat das Unternehmen mehr als 50 Onlinespiele im Repertoire, darunter Action- und Strategiespiele. Mehr als 125 Millionen Spieler sind bei Bigpoint registriert. Die Zielgruppe ist zwischen 16 und 35 Jahre alt. Der Umsatz konnte laut dem Konzern allein im vergangenen Jahr "verzigfacht" werden und soll über 100 Millionen Euro liegen.

Der Erfolg der Spielefirma weckt zunehmend das Interesse von Investoren. "Pro Woche melden sich ein bis zwei Interessenten", so Griffel. Diese Anfragen für Übernahmen sollen künftig von der US-Investmentbank Montgomery geprüft werden, um das eigene Tagesgeschäft nicht damit aufzuhalten, bestätigt Griffel einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Generell sei Bigpoint offen für Gespräche, so Griffel: "Es kann sein, dass wir verkaufen, es kann auch sein, dass wir in drei Jahren noch nicht verkauft sind. Es gibt einfach nichts Konkretes."