Die Hansestadt will mit einer Million Euro die Erschaffer von digitalen Spielen und Filmen unterstützen. Bürgerschaft muss noch zustimmen.

Hamburg. Die Hansestadt ist der führende deutsche Standort bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien im Medienbereich - und soll es auch bleiben. Die Voraussetzungen dafür wollen CDU und GAL schaffen, indem sie für die beiden kommenden Jahre Fördergeld in Höhe von 925.000 Euro bereitstellen. Diese Summe stammt aus noch nicht ausgegebenen Restmitteln im laufenden Haushalt für die Arbeitsmarktförderung. Sie soll zwischen den Bereichen digitale Spiele, NewTV und Animation aufgeteilt werden.

Über diesen Antrag der beiden medienpolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen, Andreas Wankum (CDU) und Farid Müller (GAL), wird am Mittwoch in der Bürgerschaft abgestimmt. Die Zustimmung gilt aber als sicher. "Mit der Förderung setzen wir ein Zeichen, dass die Kreativwirtschaft für Hamburg ein entscheidender Wachstumsfaktor ist", sagte Wankum. Die Stadt habe sowohl in der deutschen Animationsfilmszene als auch in der Games- und NewTV-Branche - also der Produktion von Spartensendern und Digitalfernsehen - eine herausragende Stellung.

Das Branchennetzwerk Gamecity begrüßt die Fortsetzung der Förderung, mit der seit 2006 unter anderem junge Spieleentwickler unterstützt werden. Einer der ersten geförderten Hamburger war der PC-Spieleentwickler Carsten Fichtelmann, dessen Firma Daedalic mittlerweile mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigt. "Die Gamesbranche ist der Wachstumsmotor unserer Medienwirtschaft", sagt Projektleiter Stefan Klein. Seit dem Jahr 2004 sei dieser Industriezweig durchschnittlich um 15 Prozent pro Jahr gewachsen. Rund 2000 Menschen verdienen mittlerweile in der digitalen Spielebranche ihren Lebensunterhalt. Mit der bisherigen Förderung konnten seit dem Jahr 2006 laut Gamecity 14 Projekte mit einem Gesamtvolumen von etwa 1,4 Millionen Euro gefördert und etwa 70 dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen werden.

Im Bereich Animationsfilm wurden im selben Zeitraum 23 Projekte mit insgesamt rund 2,8 Millionen Euro unterstützt. Auch die Bedeutung von Bewegtbildformaten wie Web TV, Video-on-Demand, digitalen Spartenkanälen oder Handy-TV wächst stetig: Mit mehr als 1300 Unternehmen der audiovisuellen Medien und rund 700 Unternehmen der Filmwirtschaft ist Hamburg auch beim NewTV vorn dabei.