13,5 Meter sind nicht genug. Erneut soll die Elbe ausgebaggert werden. Naturschützer warnen: Vertiefung wird langfristig immer teurer.

Hamburg. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt vor den Folgekosten einer neuerlichen Elbvertiefung. Schon jetzt näherten sich die jährlichen Kosten für die Unterhaltungsbaggerung der Elbe der 100-Millionen-Euro-Grenze, erklärte Hamburgs BUND-Chef Manfred Braasch am Montag. Eine weitere Elbvertiefung würde die Baggermengen und die Kosten dafür weiter steigern. "Der verheerende Trend bei der Unterhaltungsbaggerung seit der letzten Elbvertiefung würde sich weiter fortsetzen", betonte Braasch.

Noch im vergangenen Jahr habe die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord zu den Baggermengen in der Fahrrinne der Tideelbe erklärt, sie seien wieder rückläufig. Jetzt gebe es neue Zahlen, die belegten, dass von einer Normalisierung keine Rede sein könne. "Der Wert für 2009 ist mit 15,4 Millionen Kubikmetern der zweithöchste seit der Elbvertiefung im Jahr 1999", sagte Braasch. Alle bisherigen Eingriffe hätten zu immer größeren Baggermengen und "damit zu einer permanenten ökologischen Belastung des Flusses geführt". Auch deswegen sei eine neuerliche Vertiefung nicht zu verantworten, meinte der BUND.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte in der vergangenen Woche betont, der Zeitplan für die weitere Flussvertiefung werde eingehalten. Im Herbst solle der Entwurf des Planfeststellungsbeschlusses vorliegen. "Der Ausbau von Unter- und Außenelbe hat eine große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens", betonte Ramsauer. Bisher ist die Elbe zwischen Hamburg und der Nordsee für Schiffe mit einem Tiefgang von 13,5 Metern befahrbar, künftig sollen es 14,5 Meter sein.