“Wir haben bereits die Schausteller darauf hingewiesen, dass sie am Sonntag ihre Auslagen sichern“, sagt der Dom-Referatsleiter.

Hamburg. Nach der Entscheidung, aus Sicherheitsgründen nur 500 Fans von Hansa Rostock für das Zweitliga-Derby gegen den FC St. Pauli am kommenden Sonntag zuzulassen, formiert sich im Internet der Widerstand. Der Seite der sogenannten "Suptras", einer extremen Gruppe der Rostocker Anhängerschaft, ist zu entnehmen, dass sich die Mitglieder auf dem Dom treffen wollen. "Wir haben bereits die Schausteller darauf hingewiesen, dass sie am Sonntag ihre Auslagen sichern, damit diese nicht als Wurfgeschosse benutzt werden können", sagte Dom-Referatsleiter Michael Jenke dem Abendblatt.

Wie berichtet, hatte die Polizei nach den gewalttätigen Ausschreitungen bei dem Derby vor einem Jahr verfügt, dass nur 500 Rostock-Anhänger Karten bekommen. Bislang hat Hansa Rostock noch nicht entschieden, wie die Karten verteilt werden. Sicher ist bislang nur, dass alle 500 Besucher ihre Personalien angeben müssen. Nun wollen offenbar doch mehr Fans nach Hamburg kommen. "Das überrascht uns nicht", sagt Polizeisprecher Ralf Meyer. "Bislang ist aber nicht klar, wie viele kommen werden." Gegen Ende der Woche werden darüber Informationen vorliegen. Meyer kündigte bereits jetzt "gefahrenabwehrende Maßnahmen" an. Das bedeutet: Rostocker Fans, die keine Tickets haben, werden Platzverweise erteilt. Ihnen drohen auch Festnahmen, falls sie sich den Anordnungen der Polizei widersetzen.

Auf der Internetseite kündigen die Rostocker Suptras "Spuk unterm Riesenrad" an. Auffällig in der Internetankündigung die Uhrzeit: 13.12 Uhr. In der sogenannten Ultraszene der Fußballfans haben diese Zahlen eine eigene Bedeutung. Die Ziffern stehen für Buchstaben in ihrer Reihenfolge im Alphabet: ACAB - das steht für "All Cops Are Bastards", eine englische Beschimpfung für Polizeibeamte.

Ultras sind bedingungslose Fans, die jedes Spiel ihrer Mannschaft verfolgen. Viele sind schwarz gekleidet, bieten zuweilen monotonen Gesang dar, der zudem oft nicht auf das Spielgeschehen bezogen ist. Teile dieser Gruppe neigen auch zu Gewalt. Die Ultras aus Rostock nennen sich Suptras. Sie haben sich vom friedlichen Fan-Projekt abgespalten und gelten als gewaltbereit. (sba/bhe)